Die BuchBasel 2023 macht Literatur an über 100 Veranstaltungen erlebbar: Wir haben eine Nobelpreisträgerin, einen Thriller-Star, zwei Friedenspreisträger*innen und viele weitere grossartige Autor*innen im Programm. Ein besonderes Augenmerk legen wir erneut auf die digitale Literatur und wollen zusammen mit Ihnen der Frage nachgehen, was denn eigentlich digitale Literatur ist. Und unter dem Fokusthema Ich – Du – Wir wollen wir darüber nachdenken, wie wir von einem Ich und einem Du zu einem gemeinschaftlichen Wir kommen. Mehr dazu finden Sie hier.

Neu können Sie auch von zu Hause aus Veranstaltungen im Audio-Stream mithören oder mit der Like-Liste Ihr persönliches Programm zusammenstellen – drücken Sie dafür einfach auf das <3 bei Ihren Lieblingsveranstaltungen.

Programm 2023

Wir machen Literatur an über 100 Veranstaltungen für Sie erlebbar. Mit dabei sind – neben vielen anderen Stimmen – die Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk, der Bestsellerautor Daniel Kehlmann, die Friedenspreisträger*innen Carolin Emcke und Navid Kermani und der Thriller-Star Sebastian Fitzek. Internationale Grössen wie Deborah Levy und Fatou Diome finden Sie ebenso im Programm wie Neuentdeckungen, darunter Mina Hava oder Nadia Owusu. Bücher zu aktuellen gesellschaftspolitischen und philosophischen Themen finden Sie u.a. bei Şeyda Kurt, Eva von Redecker oder Alice Hasters.

Ich – Du – Wir

Mit dem diesjährigen Fokusthema Ich – Du – Wir wollen wir ausloten, wie wir angesichts drängender gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen wie dem Klimawandel von einem Ich und einem Du zu einem vielstimmigen, kraftvollen Wir kommen – in Anerkennung von Unterschieden und Ungleichheiten. Hier finden Sie eine Übersicht aller Veranstaltungen zum Fokus, die von Podiumsgesprächen über Autor*innenkollektive bis zu vielstimmigen Literaturmagazinen reichen – und darüber hinaus.

Digitale Literatur

Digitale Literatur ist hybrid, intermedial und vielfältig. Von Geschichten in Form von Videospielen oder Bots, die Gedichte schreiben, über virtuelle Realitäten bis hin zu KI-generierten Textsammlungen. Eine eine allgemeingültige Definition für digitale Literatur gibt es nicht, denn sie ist ständig im Wandel. Dieses Jahr werden eine Auswahl an Positionen und Akteur*innen am Festival-Wochenende erlebbar sein, in begehbaren Installationen, Talks und Workshops. Die künstlerische Bandbreite digitaler Literatur kann hier erkundet werden.

Freitag, 17.11.2023

Literaturhaus

free

Workshop mit Hassan Zahreddine

Wie kommen die Buchstaben und Bilder auf das Papier? Das Bilderbuch Zin erzählt die Geschichte eines Jungen, der in einer Druckerei mitarbeitet. Im Setzkasten findet er Buchstaben, die er zu Wörtern zusammenfügt. Bald erstellt er nicht nur die Druckbögen, sondern bedient auch die Presse. In diesem Workshop zeigt der libanesische Künstler Hassan Zahreddine unterschiedliche Druck- und Bildtechniken. Die Kinder können selbst drucken!

Die Plätze für die Workshops sind beschränkt. Bitte melden Sie Ihre Kinder frühzeitig unter buchkinderbasel.ch an. Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Webseite.

Englisch / Deutsch

Workshopleiter: Hassan Zahreddine

Kasko

free

Denkraum: Potenzial Digital

In einem gemeinsamen Diskussionsraum denken wir über den Status quo und die Bedürfnisse von Digitalkünstler*innen im Bereich Literatur nach. Akteur*innen aus der Szene – und die, die es noch werden wollen – sind zu einem offenen Dialog über Projekte, Schwierigkeiten, Chancen und Bündnisse eingeladen. Mit dem Ausblick, innerhalb der Branche eine nachhaltige Umgebung für die digitale Literatur zu schaffen, freuen wir uns auf den Austausch mit allen Interessierten. Dieser wird protokolliert und nach dem Festival auf der Webseite buchbasel.ch veröffentlicht.

Autor: Andreas Bülhoff
Literaturvermittlerin: Chris Möller

Volkshaus

free

Displayed Words – Displaced

Displayed Words – Displaced ist ein Experiment im Umgang mit Sprache, Text und Poesie durch digitale Formate. In der LED-Installation werden verschiedene Textfragmente der Autor*innen Don Mee Choi, Athena Farrokhzad, Volha Hapeyeva, Quinn Latimer, Rike Scheffler, Yasmine Seale und Hajra Waheed im Innenhof des Volkshauses präsentiert. Displayed Words – Displaced geht mit der digitalen Installation der Frage nach, in welchen Kontexten Literatur, Poesie und Sprache wahrgenommen oder verstanden werden können. Kuratiert wurde das Projekt von Fabian Schöneich, in Zusammenarbeit mit Mathias Zeiske und dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD sowie dem Bezirksamt Mitte von Berlin. Die Videos und die Webseite displayedwords.org wurden von Ronnie Fueglister und Yves Graber gestaltet.


Die Installation kann durchgehend von Freitag bis Sonntag im Innenhof des Volkshauses besucht werden.

Englisch / Deutsch

Volkshaus

free

Texte von Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil aus der Schreibwerkstatt mit Mina Hava

In ihrem Debütroman Für Seka erzählt Mina Hava eine bosnisch-schweizerische Familiengeschichte und die Nachwirkungen der Jugoslawienkriege. Die Autorin studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und anschliessend Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung an der ETH in Zürich. Während des Studiums begann sie mit der Recherche- und Schreibarbeit für ihren Roman. Unter der Leitung von Mina Hava verfassen Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil in der Woche vor der BuchBasel Texte, die sie am Festival vorstellen werden. Die Veranstaltung wird unterstützt von kulturelles.bl und ist eine Kooperation des Gymnasiums Oberwil mit der BuchBasel und dem Literaturhaus Basel.

Autorin: Mina Hava

Volkshaus

free

Wie entstehen gute Texte?

Gute Texte fallen nicht vom Himmel. Wie wird aus einem selbst geschriebenen Text ein Buch? Wie kann dieser Prozess vorankommen? Wo finden Schreibende Unterstützung? Lektorat Literatur, ein Angebot aus Basel, berät und begleitet Schreibende bei der Arbeit an ihrem Text. In der Edition Unik kann das eigene Buch geschrieben und gestaltet werden. Verena Stössinger und Annina Weber stellen die unterschiedlichen Zugänge und Ziele der beiden Institutionen vor, die Autoren Marc Du Buisson und Luzius Lenherr berichten von den Erfahrungen und Erfolgen mit den beiden Angeboten.

Autor: Luzius Lenherr
Autor: Marc Du Buisson
Lektorat Literatur: Verena Stössinger
Edition Unik: Annina Weber
Moderatorin: Martina Läubli

Manor

free

Schaufensterlesungen in der Greifengasse

Im Manor-Schaufenster bekommen Sie am Freitag, November ab 16 Uhr mitten im Abendverkauf ausgewählte Texte von Festivalautor*innen präsentiert. Die Veranstaltung findet draussen statt.

Es lesen:

16 Uhr
Christoph Keller: Afrika fluten

16.20 Uhr
Carlo Leone Spiller: In Wahrheit war es schön

16.40 Uhr
Nina Kunz: Kolumnen und Essays

17 Uhr
Deniz Utlu: Vaters Meer

17.20 Uhr
Mina Hava: Für Seka

Autor: Christoph Keller
Autor: Carlo Leone Spiller
Autorin: Nina Kunz
Autor: Deniz Utlu
Autorin: Mina Hava

Kaserne

Koleka Putuma: The Revolution Will Not Be Televised; It Will Be Live-Streamed

The Revolution Will Not Be Televised; It Will Be Live-Streamed is a multimedia performance that explores language (and languaging) used to restrict or obstruct the freedom of expression and information. The performance considers our collective dance with sincere and performed apologies, self-censorship, surveillance, protest, and technology in our everyday lives. The performance explores the potential and limitations of dialogue (or dialogue-making) in our contemporary world through text, space, visual, and sound design. The performer is positioned in the middle of the audience, towering over them. They take on the role of a big brother; he sees everything but cannot be seen, although the audience is aware of his presence. Visual Design by Inka Kendzia, Sound Design by Denise Onen. The performance is followed by a talk with the artist.

Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

English

author: Koleka Putuma
moderator: Senam Okudzeto

Volkshaus

Tabea Steiner: Immer zwei und zwei

Natali wächst in einer religiösen Familie auf. Mit der Entscheidung, an die Kunsthochschule zu gehen, löst sie sich von ihren Eltern. Doch schon bald heiratet sie Manuel und wird Mutter von zwei Mädchen. Manuel ist Mitglied einer strengen Glaubensgemeinschaft und Natali kehrt zurück in strikte Strukturen und Werteraster der religiösen Gemeinschaft. Tabea Steiner, die mit ihrem ersten Roman für den Schweizer Buchpreis nominiert war, erzählt in Immer zwei und zwei die Geschichte von Abhängigkeiten und Zwängen, aber auch von Selbstbestimmung und Freiheit. Denn Natali macht sich zunehmend Sorgen um ihre eigene Unabhängigkeit und die ihrer Töchter. Diese sollen nicht nur einen schmalen Ausschnitt der Welt kennenlernen, sondern sich zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln können.

Autorin: Tabea Steiner
Moderatorin: Nadia Brügger

Volkshaus

LyrikTalk

Wie reden Lyriker*innen über ihre Gedichte? Die Bündner Lyrikerin und Prosaistin Gianna Olinda Cadonau, der ebenfalls aus dem Bündnerland stammende Autor Asa Hendry und Jens Nielsen, Erzähler, Dramatiker, Kolumnist und Schauspieler aus Zürich, versuchen es: Sie bringen eigene Gedichte mit und tauschen sich darüber aus. In Lesungen, Interventionen und im gegenseitigen Gespräch geben sie Einblick in ihre Arbeit mit Klang und Sprache.

Das von Rudolf Bussmann konzipierte Format wird unterstützt durch die Abteilung Kultur Basel-Stadt, die Christoph Merian Stiftung Basel sowie Poetische Schweiz, einem Engagement von Alit. Der LyrikTalk wird im Frühjahr 2024 im Philosophicum Basel fortgesetzt.

Lyrikerin: Gianna Olinda Cadonau
Lyriker: Asa Hendry
Lyriker: Nielsen Jens
Lyriker und Moderator: Rudolf Bussmann

Literaturhaus

free

Workshop mit Olesia Sekeresh

Unter Anleitung der Illustratorin Olesia Sekeresh wird mithilfe von Schablonen und Stempeln ein Leporello hergestellt. Dabei werden gemeinsam Geschichten und lustige Figuren entwickelt. Insekten bekommen Kleidung und Tausendfüssler tausend Socken für den Winter.

Die Plätze für die Workshops sind beschränkt. Bitte melden Sie Ihre Kinder frühzeitig unter buchkinderbasel.ch an. Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Webseite.


Семінар буде проходити німецькою та українською мовами

Ukrainisch / Deutsch

Workshopleiterin: Olesia Sekeresh

Volkshaus

ausverkauft

Festliche Eröffnung

Herzlich willkommen zur Eröffnungsfeier des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel!

Achtung
: Die Sitzplätze sind ausverkauft. Es gibt einige Stehplätze hinten im Saal.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals erwartet Sie passend zu unserem Festivalthema Ich – Du – Wir eine kollektiv geschriebene Eröffnungsrede: verfasst von Şeyda Kurt, Nadia Owusu und Ivna Žic. Alle drei Autor*innen sind vielsprachig und vollziehen in ihren Texten autosoziobiografische Suchbewegungen in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ob in ihren Essays, Sachbüchern, Romanen oder Erzählungen: Sie zeigen auf, wie politisch das Private ist, wie historische Ereignisse das Jetzt prägen und wie dringend diese neu erzählt werden müssen.
Musikalisch wird die Feier von I Used To Be Sam begleitet. Die New Yorker Wahlbaslerin Annie Goodchild hat ihre musikalischen Spuren bereits auf der ganzen Welt hinterlassen und begeistert mit ihrer starken und berührenden Stimme. Grussworte sprechen Katrin Grögel, Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, und die Ständerätin und Vorstandspräsidentin von LiteraturBasel Eva Herzog.

Im Anschluss laden wir Sie herzlich zu einem Apéro ein. Und damit es für alle genug zu trinken gibt, bitten wir um Anmeldung.


Happy Festival <3

Autor*in: Şeyda Kurt
Autorin: Nadia Owusu
Autorin: Ivna Žic
Musikerin: I Used To Be Sam

48. Slam Basel

Es ist wieder Zeit für Poesie im Sommercasino Basel! In der Villa treffen sich alle zwei Monate Slammende aus dem deutschsprachigen Raum, um den besten Text des Abends zu küren. Das Publikum entscheidet wie immer, welcher Text den Titel bekommt – Willkommen zum 48. Slam Basel!

DJ: François Boulanger

Adresse
Sommercasino, Münchensteinerstrasse 1, 4052 Basel

Kaserne

Das Wetter Buch für Text und Musik

Das Wetter, ein junges, unabhängiges Magazin für Text und Musik und laut Feuilleton das «stilprägende Organ für ästhetische Zeitgenossenschaft», ist mit seinem Jubiläumsbuch in Basel zu Gast. Am Festival verbindet Das Wetter seine Buchvorstellung mit exklusiven neuen Beiträgen der 32. Wetter-Ausgabe, die pünktlich zum Festivalstart erscheint und ein besonderes Augenmerk auf das literarische Schaffen junger Schweizer Stimmen aus dem deutschsprachigen Raum legt. Willkommen im pop-literarischen Wetter-Kosmos, in dem alles kann und nix muss.

Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

Chefredakteur: Sascha Ehlert
Redakteurin: Katharina Holzmann
Autor*in: David Attenberger
Autor: Enrico Ippolito
Autorin: Nina Kunz

Volkshaus

Nadia Owusu: Aftershocks

In Aftershocks: A Memoir, Nadia Owusu revisits the intimate topography of her childhood and young adulthood. She was just two years old when her Armenian mother abandoned her. Her Ghanaian father’s job at the UN involved changing countries time and again, so she grew up between different continents, languages and identities. To her, home was where her father was… until he died when she was only thirteen. Like a seismologist, the first-person narrator explores the personal «earthquakes» and «aftershocks» of her past, tracing them back to historical «fault lines» where wars, genocides and colonialism have left enduring friction and trauma in their wake. Owusu draws a nuanced portrait of a world torn apart by privilege, inequality and racism.

This event is held in association with Culturescapes 2023 Sahara.

English

author: Nadia Owusu
moderator: Ana Sobral
reader: Nicole Coulibaly

Volkshaus

abgesagt

Milo Rau im Gespräch mit Laura de Weck: Was Theater kann

Der Theater- und Filmemacher Milo Rau hat eine klare Vorstellung von seiner Kunst: Seine Vision ist ein sozialkritisches Theater des kollektiven Widerstandes. Performativ hinterfragt er mit seinen Inszenierungen das Verhältnis von Ästhetik, Politik und Macht und arbeitet sich an Missständen und Ungleichheiten der globalisierten Welt ab. Zugleich schafft er alternative Handlungsmöglichkeiten, indem er die künstlerische Strategie des Reenactments nutzt und die Trennung zwischen Wirklichkeit und Kunst aufhebt. Ausgehend von seinem neuen Buch, machen sich Milo Rau und die Schauspielerin, Regisseurin und Literaturkritikerin Laura de Weck auf «die Suche nach einer Ästhetik, die der Komplexität einer globalisierten Welt gerecht wird».

Regisseur: Milo Rau
Regisseurin: Laura de Weck

Volkshaus

Deniz Utlu: Vaters Meer

«Es war Sommer, es roch nach Meer, ich war dreizehn Jahre alt, mein Vater fiel», beginnt Yunus die Geschichte über seinen Vater, der aufgrund eines Schlaganfalls zuerst die Sprache und dann auch das Leben verliert. Yunus erzählt von Jahren intensiver Pflege, von einer Zeit voller Konflikte zwischen der Mutter und dem heranwachsenden Sohn. Aus Erinnerungen und Bildern fügt sich das Porträt seines Vaters zusammen, der von der türkisch-syrischen Grenze nach Istanbul reist, dort den Militärputsch erlebt und später via Frachtschiff nach Deutschland kommt. Deniz Utlu spürt nicht nur dem Thema Verlust nach, sondern stellt auch Fragen nach postmigrantischen Zugehörigkeiten, Rollenbildern und Männlichkeit. Deniz Utlu war 2023 für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert.

Autor: Deniz Utlu
Moderatorin: Fatma Aydemir

Kasko

Tanzraum: Potenzial Digital

Wir machen analog Party, während das Kollektiv basel.codes ganz im Zeichen der digitalen Literatur live Visuals codiert. Mit p5.js, der JavaScript Library für Creative Coding, entwickeln und animieren die Coder*innen vor Ort digitale Formen, die dynamisch auf Musik reagieren. Diese werden in Echtzeit an die Wände des Ausstellungsraums KASKO projiziert. Die Besucher*innen erhalten Einblick in den Code, aus dem die Visuals auf P5Live – einer kollaborativen VJ-Umgebung – entstehen. Dazu gibt es Genre-Brüche zwischen queerem Hyper-Pop und feministischem Electro-Dance von DJ Headache; zeitgenössische afroelektronische Club Sounds vom Kontinent und der Diaspora von Foncé und zum Abschluss wummrige Tunes von Mira Laune.

Visuals: basel. codes
Musik: DJ Headache
Musik: FONCÉ .
Musik: Mira Laune

Samstag, 18.11.2023

Volkshaus

Digitale Literatur: Technologie und Stil

Diese Gesprächsrunde lotet das Spannungsfeld zwischen Literatur und Technologie aus: Welche Welten eröffnet das Digitale für die Fiktion und welche Möglichkeiten für die Präsentation und Gestaltung von Literatur? Kann ein Computerspiel eine Erzählung sein und eine virtuelle Landschaft ein Gedicht? Oder braucht es schlicht andere Begriffe, um ein Selbstverständnis von digitaler Literatur zu entwickeln? Künstler*innen und Expert*innen diskutieren über den digitalen Raum als Veröffentlichungsort, Spielwiese und Topos in und für Gegenwartsliteratur. Im Fokus stehen dabei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von literarischen Strategien in verschiedenen Medien – von Roman über konkrete Poesie bis Gaming.

Autor: Adam Schwarz
Autor und Literaturwissenschaftler: Andreas Bülhoff
Autorin und Medienkünstlerin: Katia Sophia Ditzler
Gamedesignerin: Natasha Sebben
Moderatorin: Chris Möller

Volkshaus

Sans-Papiers-Kollektive Basel: Von der Kraft des Durchhaltens

«Wir sind Sans-Papiers, und in diesem Buch sprechen wir für uns selbst.» In der Schweiz gibt es schätzungsweise 100'000 Sans-Papiers: Menschen, die ohne geregelten Aufenthalt hier leben. Einige von ihnen haben als Sans-Papiers-Kollektive Basel das Buch Von der Kraft des Durchhaltens. Sans-Papiers erzählen ihre Wirklichkeit herausgegeben. Die Texte entstanden in einem kollektiven Schreibprozess mit über 80 Mitwirkenden. Und sie haben das Anliegen, die einseitige Erzählweise, in der oft über Sans-Papiers geschrieben, debattiert und geforscht wird, zu verändern und sich das Narrativ anzueignen. Das Buch ist eine Einladung: «Lernt uns kennen, hört uns zu, seht hin.»

space25

Renato Martinoni: Die Glocke von Marbach. Antonio Ligabue

Renato Martinoni geht in seinem Roman von historischen Dokumenten und den künstlerischen Werken Antonio Ligabues aus, um die Geschichte der ersten zwanzig Lebensjahre des «italienischen van Gogh» in der Schweiz zu erzählen. So verschmelzen bittere Realität und geheimnisvolle Magie zu einem Roman, der dem Weg von Antonios Mutter aus den Dolomiten-Tälern in die Ostschweiz folgt, wo ihr Sohn zwischen einer Pflegefamilie, einer Erziehungsanstalt und der psychiatrischen Klinik aufwächst, bis er mit zwanzig Jahren nach Italien ausgewiesen wird. Dabei werden die Erinnerungen an die Landschaften der Ostschweiz, ihre Farben und Stimmungen und der sehnsuchtsvolle Klang der Glocken lebendig – wie in den Bildern Ligabues. Diana Bischofberger hat das Buch ins Deutsche übersetzt.

Volkshaus

Sarah Elena Müller: Bild ohne Mädchen

Ein Mädchen, das kaum spricht und das Bett nässt. Ein Nachbar, bei dem es Fernsehen schauen darf, so lange es will, während die Eltern mit anderem beschäftigt sind. Und ein Engel, den das Mädchen auf einer Videokassette entdeckt und der zu ihm hält. Mit kraftvoller Sprache und surrealen Visionen erzählt die Autorin die Geschichte einer Familie, von Trauma und Sprachlosigkeit und von dem, was niemand sehen will.

Der Auftritt von Sarah Elena Müller am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Autorin: Sarah Elena Müller
Moderatorin: Esther Schneider

Volkshaus

free

3D FUTURESOUNDS: Palimpsest – all is true

Durch die Virtual-Reality-Produktion Palimpsest – all is true werden die klassischen Theatertexte Orpheus in der Unterwelt, Der Besuch der alten Dame und Warten auf Godot zu interaktiven Welten, in die Besucher*innen als ganzkörperliche Erfahrung eintauchen können. Zu den altbekannten Figuren der Dramen kommen die Visuals und Sounds der Künstler*innen Jakob Lorenz, Viv und Stella Lennert als weitere Akteure hinzu. Sie kommentieren und interpretieren Handlung und Motivation der literarischen Figuren und lassen zugleich individuelle Rückschlüsse offen. Wer sich darauf einlässt, kann am Festival-Samstag selbst Teil dieser digitalen Inszenierung werden.

Da es sich um Einzelbegehungen handelt, kann es zu Wartezeiten kommen.

Komponist und Sounddesigner: Jakob Lorenz
Bühnen- und Kostümbildnerin: Stella Lennert
Medienkünstlerin: Viv Lennert

Volkshaus

free

Xristina Sarli: Señor Pulpo

After pining for a woman on land for years on end, an octopus finally emerges from the sea to consummate his love. But this story doesn’t exactly end happily ever after: his beloved promptly cooks up the octopus and eats him alive. Señor Pulpo is an augmented-reality multimedia book. Use the INKA AR app to scan the images and discover the hidden content in its speech balloons, animated 3D lettering and spokenword narration.

This project is the fruit of collaboration between Xristina Sarli (text, images) and André Selmanagić (development) as an Aurora School for Artists project at the HTW Berlin, a project funded by the European Regional Development Fund (ERDF) as part of its «Strengthening the Potential for Innovation in Culture II» programme. Señor Pulpo will be on display throughout the festival, and Xristina Sarli will be presenting their project at 12.30 pm.

English

hybrid artist: Xristina Sarli
expert for XR culture: Maja Stark

space25

Christoph Keller: Afrika fluten

Ausgehend von einem Manuskriptfund im Deutschen Museum in München, hat Christoph Keller einen beunruhigenden Roman geschrieben: Afrika fluten. Darin macht sich Lovis auf eine Reise rund ums westliche Mittelmeer. Und, auf den Spuren von Bruno Siegwart, zurück in die 1930er-Jahre. Siegwart, ein unverdrossener Schweizer Ingenieur, hat sich dem gigantischen Projekt Atlantropa verschrieben. Der Erfinder dieser Utopie, der deutsche Architekt Herman Sörgel, wollte das Mittelmeer absenken, um für Europa Strom zu gewinnen. Unaufgefordert lieferte ihm Siegwart die Berechnungen dafür und ergänzte seinen Plan mit der Idee, Teile von Afrika zu fluten. Als Lovis ihn aufstöbert und mit Fragen bedrängt, verschanzt sich Siegwart hinter seinem Glauben an die Technik.

Autor: Christoph Keller
Moderatorin: Monika Schärer

Volkshaus

Lana Bastašić: Mann im Mond

In Mann im Mond, Lana Bastašić explores social predicaments to which society tends to turn a blind eye. The author, who grew up in post-war Bosnia after the collapse of Yugoslavia, tells a dozen stories from the perspectives of victimized children. They’re not even protected in their own homes, where domestic violence is the normal state, a symptom of a society traumatized and devastated by war. Whether facing pedophilic great-aunts, drug-addict mothers or abusive fathers, the kids learn to defend themselves and fight back. Rebekka Zeinzinger has captured the Bosnian writer’s restrained, grotesque tone in her German translation of these short stories.

The reading in German and the discussion in English will be curated and moderated by Sara Rašić, Mai Spörri, Emma Frei, Victoria Heim, Stephanie Waltisperg and Rebekka Künzler, master’s and PhD students of the University of Basel.

Englisch / Deutsch

author: Lana Bastašić

Jazzcampus

abgesagt

Tommi Parrish: Men I Trust

How far are we willing to go to find affection and intimacy in an increasingly individualized and capitalist society? Tommi Parrish addresses this question in their latest graphic novel Men I Trust. Eliza and Sasha get to know each other over the course of a stroll. Eliza is a single mother and poet who earns her livelihood waiting tables. Sasha has moved back in with her parents and keeps financially afloat doing sex work. And then there’s Andrew, a TV celebrity: he has plenty of fans, but spends his evenings alone at the bar and buys affection with money. In their highly expressive graphic idiom, Tommi Parrish paints an intimate portrait of people trying to connect in a healthy way despite their precarious situations.

English

author: Tommi Parrish
moderator: Anaïs Steiner

Volkshaus

Du – Die Wichtigkeit der Differenz

Wir sind längst in einer diversen, vielstimmigen Gesellschaft angekommen. Diese Realität wollen wir anerkennen. Und entgegen wiederkehrenden medialen Narrativen sowie rechtspopulistischen Konstruktionen des bedrohlichen «Anderen» über die produktive gesellschaftliche Kraft von Vielheit und Differenz sprechen. Wie können wir lernen, einander zuzuhören, uns mit Offenheit und Neugier zu begegnen und Verschiedenheiten auszuhalten? Wie kommen wir trotz Unterschieden zu einem Wir? Wie wichtig Pluralität für eine demokratische und offene Gesellschaft ist und warum wir neue Narrative um Vielheit und Differenz brauchen, diskutieren die Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal, der Journalist Uğur Gültekin und der Autor und Diversitätsexperte Henri-Michel Yéré mit Kadiatou Diallo.

Mit grossem Bedauern muss Carolin Emcke ihre Teilnahme am Festival absagen. Wir freuen uns sehr, dass wir Moshtari Hilal als neue Besetzung für das Podium gewinnen konnten.

Journalist und Musiker: Uğur Gültekin
Autor und Diversitätsexperte: Henri-Michel Yéré
Künstlerin und Autorin: Moshtari Hilal
Moderatorin: Kadiatou Diallo

Volkshaus

Matthias Zschokke: Der graue Peter

Auch nach etlichen Schicksalsschlägen lebt Peter sein Leben weiter wie bisher. Ihm fehlt das «Empfindungschromosom ». Als ihm auf einer Bahnfahrt eine verzweifelte Mutter ihren Sohn Zéphyr anvertraut, um ihn nach Basel zu bringen, entwickelt sich zwischen den beiden eine holprige und doch zarte Beziehung. Mit frischem Blick und feinem Humor macht Matthias Zschokke diesen alternden Mann aus dem Schweizer Mittelstand zu einem ganz und gar aussergewöhnlichen Protagonisten, dem man gerne durch alle Unwägbarkeiten folgt.

Der Auftritt von Matthias Zschokke am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Autor: Matthias Zschokke
Moderator: Daniel Graf

Jazzcampus

free

Übersetzungsworkshop: Polly, il; Polly, elle – oder wie sage ich das andere?

Wie geht denn das, übersetzen? Und wie, wenn das Bild genauso viel erzählt wie der Text? In diesem Workshop geht es darum, die Kunst des Übersetzens auszuprobieren. Am Beispiel der Grafiknovelle Polly von Fabrice Melquiot und Isabelle Pralong suchen die Teilnehmer*innen die richtigen Wörter, die stimmigen Wendungen und das sinnvolle Register, um jenes Dazwischen hörbar zu machen, das Polly erlebt: Polly ist weder Mädchen noch Junge, aber die Gesellschaft will organisieren, klassifizieren, arrangieren. Wie schafft es Polly, dem Raster zu entgehen? Wie sagt man das auf Deutsch?

Der Workshop wird organisiert vom Centre de traduction littéraire und richtet sich an alle, die Lust auf Sprachexperimente haben, die einmal das Zwischen-den-Zeilen-Lesen des Übersetzens unter Anleitung eines erfahrenen Literaturübersetzers entdecken möchten.

Französisch / Deutsch

Workshopleiter: Tobias Scheffel

Literaturhaus

free

Weichenwärter*in goes BuchBasel

Das Wortstellwerk öffnet jede Woche seine Türen für junge Schreibende. Dort coacht die Autorin Anaïs Meier die Schreibbegeisterten als «Weichenwärterin» und begleitet sie in ihren Schreibprozessen. Am diesjährigen Festival findet das Coaching im Literaturhaus Basel statt. Ohne Anmeldung sind Schreibende bis 25 Jahre dazu eingeladen, zusammen mit Anaïs Meier an ihren Texten zu arbeiten. Und wer möchte, kann diese im Anschluss im Keck Kiosk von 15.30–16.00 Uhr vor Publikum lesen.

Workshopleiterin und Autorin: Anaïs Meier

Klara

free

15 Jahre Buchstart Schweiz mit Vera Eggermann: Wer steigt ein?

Buchstart Schweiz feiert den 15. Geburtstag. Zu diesem Anlass zeigt Vera Eggermann ihr neues Pappbuch Wer steigt ein? Es ist im Buchpaket von Buchstart Schweiz enthalten und erzählt von einem Zug und seinen Reisenden. Nach und nach steigen mehr und mehr Tiere ein, doch wer ist eigentlich am Steuer? Die Lesung ist in Zusammenarbeit mit Barbara Jakob von SIKJM entstanden.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin und Illustratorin: Vera Eggermann

Volkshaus

free

Nino Coaz, Stefan Kraft, Nils Lange, Jonas Müller: Teletext WRN1

WRN1 ist ein multi-/nichtlinearer narrativer Raum im Teletext. Mittels Fernbedienung erforschen die Leser*innen den Teletext des fiktiven Fernsehsenders WRN1, um Antworten auf das mysteriöse Verschwinden des Sendesignals zu finden – oder neue Bekanntschaften im SMS-Flirt-Chat zu knüpfen. Verschiedene narrative Stränge führen sowohl durch vertraute Teletext-Seitenformate als auch durch solche, die sich dessen Einschränkungen entziehen. WRN1 ist eine Hommage an die Obsoleszenz, den Teletext, seine eigenartigen Inhalte und die Menschen, die ihn frequentieren. Teletext WRN1 ist während des gesamten Festivals ausgestellt. Am Samstag um 14 Uhr präsentiert das Team sein Projekt und wird anschliessend für einen Austausch vor Ort sein.

Gamedesigner: Nino Coaz
Gamedesigner: Stefan Kraft
Gamedesigner: Nils Lange
Gamedesigner: Jonas Müller

Volkshaus

SRF-Podcast Literaturclub: Zwei mit Buch – mit Deniz Utlu

Anlässlich der BuchBasel wird eine Sonderepisode des SRF-Literaturpodcasts live vor Publikum aufgezeichnet. Simon Leuthold und Co-Host Felix Münger sprechen zusammen mit Deniz Utlu über seinen Roman Vaters Meer, aus dem er am diesjährigen Wettbewerb um den Bachmann-Preis gelesen hat. Sie spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst – auch über den Buchrand hinaus.

Autor: Deniz Utlu
Moderator: Felix Münger
Moderator: Simon Leuthold

Jazzcampus

Dorota Masłowska: Bowie in Warschau

Eine Anekdote der Popgeschichte führt ins kommunistische Polen der 70er: David Bowie war im Mai 1973 für ein paar Stunden in Warschau und hat sich da zum Song Warszawa inspirieren lassen. Doch darum geht es bei Dorota Masłowska nur am Rande. Ein Frauenmörder hat die Stadt im Würgegriff und steht sinnbildlich für Gewalt, Misogynie und Unterdrückung. Bowie wiederum ist ein Symbol für den Westen, zu dem Polen damals keinen Zugang hatte. Mit skurrilem Humor prallen Pop, Sozialismus und Gesellschaftskritik aufeinander, wobei sich der Text wie ein absurdes Theaterstück liest. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, die in ironischem Ton auch von der Gegenwart spricht. Das Buch wurde mit dem Kulturpreis Paszport Polityki ausgezeichnet und von Olaf Kühl ins Deutsche übersetzt.

Dorota Masłowska ist derzeit Stipendiatin der Landis & Gyr Stiftung in Zug. Wir danken der Landis & Gyr Stiftung für die Unterstützung.

Autorin: Dorota Masłowska
Moderatorin: Nadine Reinert
Übersetzerin: Isabelle Vonlanthen
Vorleserin: Nicole Coulibaly

Volkshaus

Demian Lienhard: Mr. Goebbels Jazz Band

Erzählt wird die unglaubliche, fast bis ins Detail wahre Geschichte von Mr. Goebbels Jazz Band. Für den Auslandsradiosender Germany Calling lässt Hitlers Propagandaminister eine Big Band gründen, in der auch Juden und Homosexuelle im Dienst der NS-Ideologie um ihr Überleben spielen. Und mittendrin ein Schweizer Schriftsteller, der einen Roman über die Band schreiben soll. Demian Lienhard macht daraus ein temporeiches Spiel mit wechselnden Perspektiven und Wendungen und tiefen Einblicken in die perfiden Mechanismen der Propagandamaschinerie.

Der Auftritt von Demian Lienhard am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Autor: Demian Lienhard
Moderatorin: Mariann Bühler

space25

Regula Wenger: Lamborghini Görlz

Mit Lamborghini Görlz erzählt Regula Wenger eine tiefbewegende und urkomische Geschichte. Sie handelt von Lenz, der seine Karriere, seine Ehe und das Vatersein genauso vernachlässigt hat wie seine Freundschaften und seine Selbstachtung. Ein irrwitziger Roadtrip gibt Lenz den Anstoss, in seinem Leben ernsthaft aufzuräumen. Die in Basel lebende Autorin ist eine leidenschaftliche, empfindsame Schreiberin, die ein Faible für Brüchiges hat. Sie erzählt den Selbstfindungstrip mit viel Humor und menschlicher Wärme. Ihre tempo- und dialogreichen Geschichten leben von überraschenden Wendungen und sind nicht nur lakonisch und skurril, sondern genauso tiefsinnig.

Autorin: Regula Wenger
Moderator: Rudolf Bussmann

Kaserne

Screening Invisibilities II – eine Poesieperformance

Beim Übersetzen kommt ein Text in Bewegung und verschiebt sich von einer Sprache in die andere, von einem kulturellen Kontext in einen anderen. Besonders beweglich wird ein Text, wenn er das schriftliche Zeichensystem verlässt. Screening Invisibilities II ist eine Performance zwischen lautsprachlicher Lyrik und Gebärdenpoesie. Vier Autor*innen – hörend und Taub [1] – entwickeln, übersetzen und tragen gemeinsam lautsprachliche Gedichte und Gebärdenpoesien vor. Das Publikum ist eingeladen, der Eigenheit von Sprachen auf neue Art zu begegnen sowie Literatur und Poesie erweitert zu denken. Das Projekt wurde vom Regisseur Zino Wey und der Kulturvermittlerin Franziska Winkler initiiert.

Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

[1] Das Adjektiv «Taub» wird in Grossschreibung verwendet. Es handelt sich dabei um eine Selbstbezeichnung von «Menschen, die sich den Gebärdensprachen, den Gemeinschaften und Kulturen der Gehörlosen verbunden fühlen.»

Die Poesieperformance ist sowohl in Gebärdensprache als auch in Lautsprache zugänglich. Das Anschliessende Podiumsgespräch findet in Schweizdeutscher Gebärdensprache, Deutscher Gebärdensprache und in Lautsprache statt.

Gefördert durch: Jaqueline Spengler Stiftung und Stiftung Denk An Mich

Autorin: Anna Hetzer
Autor*in: Eyk Kauly
Autorin: Lua Leirner
Autor: Lucien Haug
Regisseur: Zino Wey
Kulturvermittlerin: Franziska Winkler

Klara

free

Tom Reed: Lea und Finn langweilen sich

Zwei Hunde fläzen sich auf der weissen Buchseite. Aus Langeweile entstehen jedoch die besten Ideen: Wie wäre es mit einem gewagten Sprung auf die nächste Seite? Der Sprung missglückt und die beiden tauchen buchstäblich ins Buch ein. Die eigenwillige Gestaltung und der originelle Umgang mit dem Medium Buch regen zu eigener Kreativität an und unterhalten alle Altersgruppen.

In Kooperation mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Englisch / Deutsch

Autor und Illustrator: Tom Reed

Volkshaus

free

Mohsen Hazrati: Fãl Project

Fãl Project combines artificial intelligence and augmented reality with the ancient tradition of bibliomancy, a fortune-telling technique. In Fãl Project the Berlin-based Iranian media artist Mohsen Hazrati reworks and reclaims Persian knowledge systems. Hazrati’s AI system chooses random sections from poems by the famous Iranian poet Hafiz, translates his words into code, and searches online for visual, audio, and text data based on the analyzed content. The project reveals the magic of the virtual world, making use of AI’s capacity to predict the future and connecting it with the potentials of literature. Fãl Project can be viewed throughout the festival. On Saturday at 3.30 pm Mohsen Hazrati will briefly present his project and then be on site for an exchange.

English

media artist: Mohsen Hazrati

Klara

free

Petra Rappo: Nil, Nil, ich komme!

Das kleine Nilpferd wohnt im Zoo. Jede Nacht träumt es von Himmel und Sonne, von Erde und Herde und einem breiten Fluss. Eines Tages rennt das Nilpferd so lange und so weit, bis alle Möwen in den Himmel rufen: «Nil, Nil, das Nilpferd kommt». Das kleine Nilpferd taucht die Schnauze in den Fluss und flüstert: «Nil, Nil, ich bin da.» Ein Bilderbuch über die Sehnsucht und den Mut zum Aufbruch.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin und Illustratorin: Petra Rappo

Volkshaus

Christian Haller: Sich lichtende Nebel

Achtung, neuer Ort: Die Veranstaltung findet im Galeriesaal des Volkshauses statt.

Ein Mann taucht im Lichtkegel einer Laterne auf, verschwindet wieder im Dunkel und erscheint erneut im Licht der nächsten Laterne. Diese Beobachtung und die Frage, wo er in der Zwischenzeit gewesen ist, regte Werner Heisenberg zur Entwicklung seiner revolutionären Quantenmechanik an, die unser Weltbild verändert hat. Der Mann unter der Laterne, der gerade den Verlust seiner Frau verarbeiten muss, weiss nichts davon. Christian Haller erzählt die eigentlich unverbundenen Leben der beiden Männer weiter und öffnet damit einen Raum für grosse Fragen: Wie verlässlich ist unsere Wahrnehmung? Was können wir erkennen? Und wie beschreibt man Unbeschreibliches?

Der Auftritt von Christian Haller am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Autor: Christian Haller
Moderator: Hubert Thüring

Volkshaus

Ich – Das Individuum und die Gesellschaft

Wie können wir angesichts drängender Herausforderungen wie dem Klimawandel und wachsender Ungleichheit ins Handeln kommen – als Individuen und als Gesellschaft? Welche Verantwortung liegt bei uns als Individuen, wo aber muss die Politik die Wirtschaft in die Pflicht nehmen und kapitalistischen Logiken entgegenwirken? Was sind wirksame Formen der politischen Teilhabe und des Aktivismus, wenn die demokratischen Prozesse zu träge scheinen? Und können wir überhaupt von einer demokratischen Gesellschaft sprechen, wenn ein Viertel der Bevölkerung kein politisches Mitspracherecht hat? Die Autorin Şeyda Kurt, die Klimaaktivistin Cécile Bessire und der Soziologe Ueli Mäder beleuchten mit Christoph Keller das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven.

Klimaaktivistin: Cécile Bessire
Autor*in: Şeyda Kurt
Soziologe: Ueli Mäder
Moderator: Christoph Keller

Volkshaus

Fatou Diome: Was es braucht, das Leben zu lieben

Achtung, neuer Ort: Die Veranstaltung findet im Festsaal des Volkshauses statt.

Die französisch-senegalesische Autorin Fatou Diome erzählt von Metamorphosen der Liebe. Treibende Kraft ist die Sehnsucht nach Veränderung, aber auch der Wunsch nach Verbundenheit zwischen den Kulturen und Zeiten. Entstanden sind Kurzgeschichten, die sowohl in Paris, den französischen Alpen als auch im Senegal spielen. Allesamt sind sie eine Hommage an prekäre Existenzen und an die Lebensweisheit von Diomes senegalesischem Grossvater. Für ihn als Fischer bedeutet leben: lernen, seetüchtig zu sein. Autobiografisches mischt sich mit Erfundenem, Poesie mit einem humorvollen Blick auf das Alltägliche. De quoi aimer vivre (2021) wurde 2023 von Brigitte Grosse und Ina Pfitzner aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt.

In Kooperation mit Culturescapes 2023 Sahara.

Französisch / Deutsch

Autorin: Fatou Diome
Moderatorin: Ana Caldeira Tognola
Übersetzerin: Marina Galli
Vorleser: Thomas Sarbacher

Jazzcampus

Khuê Phạm und Fang Yun Lo: Kim

Kim ist ein Bühnenstück zwischen Tanz, Literatur und Film. Es basiert auf dem Buch Wo auch immer ihr seid (2021) der deutsch-vietnamesischen Autorin und Journalistin Khuê Phạm. Inspiriert von ihrer eigenen Verwandtschaft, erzählt sie die Geschichte einer vietnamesischen Familie, die auf Kontinente verteilt wurde und noch immer mit dem Erbe des Vietnamkriegs zu kämpfen hat. Damit leistet Khuê Phạm einen essentiellen Beitrag zur historischen Aufarbeitung und hilft, die Sprachlosigkeit, die auch in ihrer eigenen Familie vorhanden ist, ein Stück weit zu beenden. Zusammen mit der Regisseurin Fang Yun Lo spricht sie unter anderem anhand von Filmsequenzen darüber, wie der Roman mit sechs deutsch-asiatischen Darsteller*innen als Bühnenstück neu inszeniert wurde.

Autorin: Khuê Phạm
Regisseurin: Fang Yun Lo
Moderator: Maximilian Brands

space25

Gianna Olinda Cadonau: Feuerlilie

In einem abgelegenen Bergdorf lernt die Journalistin Vera einen jungen Fremden kennen. Sie schreibt an einem Artikel über rätoromanische Literatur, er hat ein altes Haus geerbt und versucht seine Kriegserinnerungen hierhin zu verbannen. Die beiden treffen sich zu Spaziergängen, essen zusammen in der Dorfbeiz und erzählen sich nach und nach von ihrer Vergangenheit. Kálmán erinnert Vera an ihre ältere Schwester Sophia, die ihrerseits in einer eigenen Welt lebt. Mit starken Bildern erzählt Gianna Olinda Cadonau von der Begegnung traumatisierter Menschen und sie macht Unsagbares sichtbar. Ihr Roman wurde mit dem Studer/Ganz-Preis für das beste unveröffentlichte Debütmanuskript ausgezeichnet.

Musikalische Begleitung: Jan Rehwinkel (Didgeridoo)

Lyrikerin: Gianna Olinda Cadonau
Moderatorin: Liliane Studer

Keck Kiosk

free

Freiluftlesungen am Keck Kiosk

Zusammen mit dem Wortstellwerk – Junges Schreibhaus Basel machen wir am Samstag, 18. November den Keck Kiosk zur literarischen Aussenbühne. Die Basler Spoken-Word-Künstlerin Caterina John führt durch das Programm.

Es lesen:

15.30 Uhr
Workshop-Lesungen

16 Uhr
Nina Hurni

16.30 Uhr
Judith Keller

17 Uhr
Fatma Aydemir

17.30 Uhr
Sel Mastragelis

18 Uhr
Nina Kunz

18.30 Uhr
Elisa Rutschi

19 Uhr
Lena Käsermann

19.30 Uhr
Asa Hendry

20 Uhr
Janine Schneider

Autorin: Nina Hurni
Autorin: Judith Keller
Autorin: Fatma Aydemir
Autor*in: Sel Mastragelis
Autorin: Nina Kunz
Autorin: Elisa Rutschi
Autorin: Lena Käsermann
Autor: Asa Hendry
Autorin: Janine Schneider
Moderatorin: Caterina John

Volkshaus

free

Lena Hegger, Chris Möller, Katharina Nejdl: Gesammelte Wörter

Gesammelte Wörter ist ein Gedichtgenerator, der rund um das diesjährige Fokusthema Ich – Du – Wir einen digitalen Resonanzraum eröffnet. Kollektiv geschriebene Prosa, Essays und Textauszüge von Autor*innen, die an der BuchBasel teilnehmen, sind auf der Webseite gesammeltewoerter.ch vereint. Aus diesen einzelnen Texten wird auf Mausklick ein kollektiver: Eine Auswahl an Wörtern aus den Beiträgen kommt zu immer neuen Kombinationen zusammen – kleine Gedichte, die verändert, remixed und als eigene Sammlung gespeichert und geteilt werden können. Gesammelte Wörter wird während des Festivals als interaktive Installation gezeigt. Am Samstag um 17 Uhr werden Lena Hegger, Chris Möller und Katharina Nejdl das Projekt kurz vorstellen und für einen anschliessenden Austausch vor Ort sein.

Literaturvermittlerin: Chris Möller
Designerin und Webdeveloperin: Katharina Nejdl
Grafikerin: Lena Hegger

Volkshaus

Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Galeriesaal des Volkshauses statt.

Wer beobachtet die dritte Gewalt bei ihrer Arbeit, wenn es um rassistischen Terror und den Angriff auf demokratische Werte geht? Kathrin Röggla, Prosa- und Theaterautorin, reflektiert in dokumentarisch-literarischer Form den NSU-Prozess. Ein Prozess, bei dem zu wenig aufgeklärt und politisch zu viel versprochen wurde. Ausgehend von einem gegenwärtigen und vielstimmigen «Wir», werden die Rollen und Spielregeln des laufenden Verfahrens erzählt. Es ist ein «Wir», das auf den Zuschauer*innenrängen sitzt und sich fragt: Wer sind «Wir», wenn jedes «Wir» durch diesen Prozess infrage gestellt wird? Kathrin Röggla zeigt die aktive Teilhabe derjenigen, die das Gericht zu einem lebendigen Ort der Meinungen macht – selbst dann, wenn der Prozess als abgeschlossen gilt.

Autorin: Kathrin Röggla
Moderator: Thomas Strässle

Jazzcampus

Polly – eine Graphic Novel

Von Geburt an ist Polly Objekt andauernder Fragen. Polly, er? Polly, sie? Doch nicht Polly, es, oder? Hopp, hopp – es muss ein Entscheid her. Der Arzt drängt die Eltern und Polly wird ein Junge. Doch später kommen Polly Zweifel. Er, ein Junge? Wirklich? Fabrice Melquiot erzählt die Geschichte einer inneren Reise, die nach und nach zu einem Kampf gegen die Gesellschaft und deren Besessenheit nach Kategorien wird. Die feinsinnigen Illustrationen von Isabelle Pralong machen Polly zu einer einzigartigen Graphic Novel über ein Thema, das uns alle betrifft.

Une discussion avec Francine Bouchet, éditrice de la Joie de lire, Isabelle Pralong, l’illustratrice de Polly, et Tobias Scheffel, traducteur vers l’allemand, animateur de l’atelier de traduction consacré au livre.

In Kooperation mit dem Centre de traduction littéraire Lausanne.

Sprache: Französisch / Deutsch

Verlegerin: Francine Bouchet
Illustratorin: Isabelle Pralong
Übersetzer: Tobias Scheffel
Moderatorin: Ruth Gantert

Volkshaus

Ivna Žic: Wahrscheinliche Herkünfte

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Unionsaal des Volkshauses statt.

Wer bin ich? Wovon bin ich geprägt? Welche Sprache kann das alles ausdrücken? Ausgehend von ihrer eigenen Biografie, denkt die Schriftstellerin, Dramatikerin und Theaterregisseurin Ivna Žic in ihrem neuen Buch über Sprache und Herkunft nach und tastet sich erzählerisch an eine Form heran, die das Vielsprachige sichtbar macht. Sie sucht dabei nach den verschwiegenen Erinnerungen ihrer kroatischen Grosseltern. Was ist damals in Bleiburg geschehen? Und warum wurde darüber in der Familie noch Jahrzehnte später nicht oder nur in Andeutungen gesprochen? Aus der Perspektive der Nachgeborenen berichtet Ivna Žic von einem historischen Kriegsverbrechen und schreibt gegen eine vereinfachte Lesart von Geschichte und Herkunft an.

Autorin: Ivna Žic
Moderatorin: Dorothee Elmiger

space25

Klaus Petrus: Am Rand – Reportagen und Porträts

Geschichten von Menschen «am Rand» der Gesellschaft, von Getriebenen, Eigensinnigen, Abgehängten, Unsichtbaren. Die Reportagen und Fotografien von Klaus Petrus schauen genau hin und erzählen Lebensgeschichten, die sonst kaum zur Sprache kommen: von einem Rentner, der zu trinken beginnt; einer älteren Frau, die betteln geht; einem Familienvater, der 1300-mal bei einer Prostituierten war. Die eindrücklichen, sehr persönlichen Porträts erzählen Schicksale, ohne zu moralisieren.

Autor: Klaus Petrus

Volkshaus

Adam Schwarz: Glitsch

Glitsch bezeichnet einen Fehler in einem Computergame, wenn Risse und Verzerrungen in der Spielwirklichkeit auftauchen. Auch auf dem Kreuzfahrtschiff, auf dem Léon und seine Freundin Kathrin einchecken, um auf der mittlerweile eisfreien Nordostpassage nach Tokyo zu gelangen, stimmt etwas nicht. Die Freundin verschwindet kurz nach der Abfahrt, Léon steht nicht auf der Passagierliste und existiert quasi nicht mehr. Mit bösem Witz und Ironie erzählt Adam Schwarz vor dem Hintergrund des Klimakatastrophentourismus von einer Gesellschaft, die sich den Tatsachen verweigert, und einem, der aus der Welt fällt.

Der Auftritt von Adam Schwarz am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Autor: Adam Schwarz
Moderatorin: Martina Läubli

Klara

free

Buchkinder Basel präsentieren neue Werke

Buchkinder Basel ist eine Schreib- und Buchwerkstatt für Kinder. Durch das Produzieren eines Buches setzen sich Kinder intensiv mit dem Thema Buch, dem Lesen und Schreiben auseinander. Sie entwickeln eigene Geschichten, schreiben sie auf, stellen Bilder her. Das Buch wird dann in der Werkstatt gebunden. An der Präsentation stellen die Kinder ihre Bücher selber vor.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Volkshaus

free

Birgit Kempker & Esther Hunziker: Meet Thy Spirits

Zeichnungen und Texte überlagern und schichten sich zu neuartigen Konstellationen. Elemente verschieben sich, Figuren beginnen zu sprechen und Texte lösen sich auf. Aus dem Off ertönt die Stimme der Autorin und Künstlerin Birgit Kempker. Zusammen mit der Medienkünstlerin Esther Hunziker entwickelte sie aus dem Fundus ihrer Skizzenbücher das interaktive, multimediale eBook Meet Thy Spirits. Das Konzept dahinter: Innerhalb der jeweiligen Kapitel kann individuell navigiert und dabei Birgit Kempker beim Bilden ihrer Gedanken zugesehen werden. Meet Thy Spirits ist während des gesamten Festivals ausgestellt. Am Samstag um 18.30 Uhr werden Birgit Kempker und Esther Hunziker ihr Projekt kurz vorstellen und anschliessend für einen Austausch vor Ort sein.

Autorin: Birgit Kempker
Medienkünstlerin: Esther Hunziker

Volkshaus

Yirgalem Fisseha Mebrahtu: Ich bin am Leben

Jedes Jahr wird am Writers in Prison Day die Aufmerksamkeit auf Schriftsteller*innen gelenkt, die wegen ihrer Arbeit verfolgt oder inhaftiert werden. Die Journalistin, Schriftstellerin und Dichterin Yirgalem Fisseha Mebrahtu ist in Eritrea geboren. Bis zum Verbot des Senders arbeitete sie bei Radio Bana. 2009 wurde sie verhaftet und sass darauf sechs Jahre ohne Anklage und Gerichtsverfahren im Gefängnis. 2018 gelang ihr die Flucht. Seither lebt sie als Stipendiatin des PEN-Programms Writers in Exile in München. Im Lyrikband Ich bin am Leben wurden ihre Gedichte zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt. Entstanden sind die meisten der darin enthaltenen Gedichte während und nach ihrer Haft. Sie handeln von Menschenrechten, Gerechtigkeit und der Sehnsucht nach Frieden.

Tigrinya / Englisch / Deutsch

Autorin: Yirgalem Fisseha Mebrahtu
Übersetzer: Joël László
Vorleser: Thomas Sarbacher
Moderatorin: Anita Streule

space25

Gertrud Leutenegger: Über das Schreiben

«Wer etwas über das prekäre Geschäft des Schreibens wissen will, der lese dieses Buch», meint Michael Krüger in der NZZ zu Gertrud Leuteneggers jüngster Publikation Partita. Tatsächlich offenbaren die kurzen Notate, die oft über mehrere Jahre entstanden sind, viel über ihre Arbeitsweise. Oft sind es Maximen, die sie formuliert, dann wieder kleine Beobachtungen, bisweilen auch Ausrufe des Erstaunens über sich selbst. Mit Partita legt die Autorin eine Poetik vor, so präzise, lebendig und intensiv wie ihre Prosa.

Autorin: Gertrud Leutenegger
Moderator: Bernhard Echte

Volkshaus

Navid Kermani: Das Alphabet bis S

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Unionsaal des Volkshauses statt.

Während sie als Schriftstellerin mit Erfolgen glänzt, kommt ihr Privatleben zunehmend ins Rotieren. Der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani führt in seiner Neuerscheinung tagebuchartig durch das Jahr einer Autorin. Der Tod der Mutter, die gescheiterte Ehe und die Fürsorge für Vater und Sohn bringen die Erzählerin an einen Tiefpunkt. Zerrissen zwischen Arbeitswut und Familie, stellt sie ihren Lebensentwurf infrage. Ähnlich einem Mantra hält sie sich in ihrer Trauer an das Alphabet und rezipiert von A bis S Stimmen der Literatur. Dabei denkt sie an diejenigen, deren Abwesenheit sie im Alltag schmerzhaft als Leerstellen spürt.

Autor: Navid Kermani
Moderator: Daniel Schwartz

Volkshaus

wenig Plätze

Şeyda Kurt: HASS

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Festsaal des Volkshauses statt.

Im Debüt Radikale Zärtlichkeit (2021) schrieb Şeyda Kurt über eine politische Konzeption von Liebe. Nach der Zärtlichkeit geht es nun weiter mit dem HASS, der gesellschaftlich oft negativ konnotiert ist. Ist er nicht das Gegenteil von Liebe? Oder ist er vielleicht doch das widerständige Werkzeug, das wir brauchen, um eine neue, liebevollere Gesellschaft zu schaffen? Wer darf überhaupt hassen und wem wird dieses Gefühl abgesprochen? Mit Selbstermächtigung und politischer Analyse schreibt Kurt über den kleinen Polizisten, der einem im Ohr sitzt und bestrafen will; über Menschen, die hassen oder gehasst werden. Und darüber, dass wir uns für Gefühle manchmal auch bewusst entscheiden können: sowohl Haters als auch Lovers sind.

Autor*in: Şeyda Kurt
Moderatorin: Hannan Salamat

Jazzcampus

Eva von Redecker: Bleibefreiheit

Freiheit ist in den letzten Jahren zu einem suspekten Begriff geworden, den sich antidemokratische und rechte Kräfte einverleibt haben. Auch scheinen sich Freiheit und uneingeschränkte Mobilität im modernen Denken gegenseitig zu bedingen. Die deutsche Philosophin Eva von Redecker definiert den Begriff neu: Angesichts schwindender Ressourcen muss Freiheit nicht zwingend die Freiheit bedeuten, möglichst weit zu reisen oder viel zu besitzen. Freiheit kann auch heissen, an einem Ort zu leben, an dem wir bleiben können. Dafür muss ein Ort jedoch auch zukünftig bewohnbar sein. Bleibefreiheit entfaltet sich zeitlich und rückt die Erhaltung von Lebensgrundlagen in den Blick, sowie auch diejenigen, die keine Möglichkeit haben, zu bleiben. Bleibefreiheit lässt sich nur gemeinsam herstellen. Und sie wächst, wenn wir sie teilen.

Autorin: Eva von Redecker
Moderatorin: Franziska Schutzbach

Volkshaus

abgesagt

Carolin Emcke: Demokratische Intervention – Eine Lesung gegen den politischen Backlash

Achtung: Mit grossem Bedauern muss Carolin Emcke ihre Teilnahme am BuchBasel absagen. Bereits gekaufte Tickets können an der Festivalkasse im Volkshaus Basel umgetauscht werden. Wenn Sie die Tickets lieber rückerstattet haben möchten, schreiben Sie eine Nachricht an info@buchbasel.ch. Personen, die ihr Ticket beim Kulturhaus Bider & Tanner gekauft haben, können es dort rückerstatten lassen.

Es ist angsteinflössend. Autoritäre, antidemokratische Bewegungen und Regime greifen immer hemmungsloser nach den Rechten und Freiheiten von denen, die etwas anders aussehen, etwas anders glauben, etwas anders lieben als die Norm. Es sind nicht nur die rechtsradikalen, neovölkischen Ränder, sondern längst auch die bürgerliche Mitte. Es braucht Einspruch, es braucht Widerstand, es braucht eine lustvolle, zornige, leidenschaftliche Verteidigung der vielfältigen, lebendigen Demokratie. Carolin Emcke liest aus älteren und jüngeren Texten.

Autorin und Publizistin: Carolin Emcke

Volkshaus

Deborah Levy: Augustblau

Elsa, a famous blue-haired concert pianist, is performing Rachmaninoff on stage in Vienna. Only two minutes into the concerto, however, she stops playing, stands up and walks off stage. What happened? At the peak of her career, Elsa sets off across Europe to find the missing pieces of her shattered identity and «write her own composition». At a flea market in Athens, a young woman buys a pair of mechanical dancing horses she wanted herself, but there are none left. The unknown woman remains a voice in Elsa’s head on her erratic flight from her own prodigious talent and her past. In August Blue, Deborah Levy creates a restive and endearing protagonist who makes up her mind to leave her past life behind, only to resurface and tell her own story.

English

author: Deborah Levy
moderator: Nina Kunz
reader: Nicole Coulibaly

Volkshaus

Moshtari Hilal: Hässlichkeit

«Bevor ich den Raum betrete, tritt meine Nase ein», schreibt die Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal. Aussehen wollen wie Kim Kardashian und eine Mutter, die sagt «we’re gonna make her nose fine»: Hilal schreibt poetisch über Bilder in unserem Kopf und analysiert politisch die vermeintliche Unschuld der Schönheit. Sie zeigt, wie Vorstellungen des Schönen mit dem Kolonialismus zusammenhängen, wie Reiche immer schöner werden und wie sich die (schönheits)chirurgische Praxis durch den Nationalsozialismus verändert hat. Hässlichkeit könnte als oberflächlich abgetan werden, ginge es dabei nicht um Hass. Hilal beginnt bei sich, checkt Smartphones, besucht haarige Hexen und Beauty-Salons in Kabul und endet am Schluss bei uns Leser*innen, die vielleicht den Kampf gegen verinnerlichte Normen kennen und sich gerne davon befreien würden.

Achtung: Die Veranstaltung wurde von 14 auf 20 Uhr verschoben. Falls Sie aufgrund der neuen Veranstaltungszeit nicht teilnehmen können, können Sie Ihre Tickets an der Festivalkasse vor Ort gegen Tickets für eine andere Veranstaltung eintauschen. Wenn Sie die Tickets lieber rückerstattet haben möchten, schreiben Sie eine Nachricht an info@buchbasel.ch.

Autorin: Moshtari Hilal
Moderatorin: Hannan Salamat

Jazzcampus

Sarah Elena Müller: Bild ohne Mädchen

Ein Bergdorf in den 1990er-Jahren: Die Eltern sind mehr mit sich selbst als mit ihrem Kind beschäftigt. Nur der Nachbar um die Ecke hat immer Zeit. Anders als zu Hause, darf das Kind bei ihm fernsehen. Die Erwachsenen setzen auf antiautoritäre Erziehung und Selbstverantwortung. Obwohl es viele Freiheiten hat, ist das Kind oft alleine, und etwas scheint mit ihm nicht zu stimmen: Es nässt ins Bett und fantasiert von Engeln. Als junge Frau versucht es schliesslich, die fehlende Geschichte und das Bild vom Mädchen zu finden, das es war. Sarah Elena Müller zeigt in ihrem Romandebüt, wie ein Kindesmissbrauch jahrelang unbemerkt stattfinden kann und wie die Hilf- und Sprachlosigkeit der Erwachsenen Kinder traumatisiert.

Autorin: Sarah Elena Müller
Moderatorin: Annette Hug

Volkshaus

Pages Magazine 11: Stage So Near So Far

The latest issue of Pages magazine presents various plays and performance texts by Iranian women writers based in Iran or in the Iranian diaspora. The featured authors, Nasim Ahmadpour, Nil (Alista) Aghaee, Naghmeh Manavi, Athena Farrokhzad, Nazanin Sanatkar, Azade Shahmiri, Zahra Mohseni and Naghmeh Samini, place their writing in performative relation to the specific historical and sociopolitical conditions in which they live and work. Whether based on actual personal experience, archives or fiction, in one way or another they all deal with the subject of the stage. They create a contested space of performance that is intrinsically linked to each performer’s body. Artists Nasrin Tabatabai and Babak Afrassiabi, editors of Pages, will be joined by the author Nazanin Sanatkar to present a reading of her play Studying Wavelength of Silence Before Metamorphosis. The play is a performance in the form of a public trial about her silence during a real incident in a hospital where she worked.

The text of Nazanin Sanatkarwill be read by the actor Martha Benedic.

Language: English / Farsi فارسی / Deutsch

artist and editor: Babak Afrassiabi
artist and editor: Nasrin Tabatabai
writer and dramaturge: Nazanin Sanatkar
reader: Martha Benedict

space25

free

Narr #39: Lebenslauf

Das Literaturmagazin Narr feiert die Vernissage der aktuellen Ausgabe. Für Narr #39 – Lebenslauf haben die Autor*innen einer Figur hinter einem kuriosen Lebenslauf Geschichten angedichtet und mit dem Curriculum Vitae als unbeachtetem Genre abgerechnet. Seit 2011 publiziert das Narr Stimmen, die anderswo noch nicht gehört werden. Damit bietet es Leser*innen einen Einblick in die Literatur der Zukunft und jungen Schreibenden eine Plattform. Rund 200 Autor*innen haben im Narr publiziert und es zu einem der wichtigsten Schweizer Literaturmagazine gemacht. Im Anschluss gibt es einen Apéro.

Autorin: Kris Altino
Autorin: Anna Horak
Autorin: Katja Zellweger

Kaserne

Sven Regener & Andreas Dorau: Die Frau mit dem Arm

«Musik kann das Gefühl vermitteln, dass das Leben mehr ist als der tägliche Wahnsinn», sagt Sven Regener, Gründer und Sänger der deutschen Band Element of Crime. Als Autor wurde er mit Herr Lehmann (2001) berühmt. In seinem jüngsten Buch Die Frau mit dem Arm taucht er episodenhaft in die spektakuläre Welt von Musiker und Kollege Andreas Dorau ein, der mit Fred vom Jupiter (1981) einen Neue-Deutsche-Welle-Hit landete. Zwischen Humor und Verschrobenheit erzählt Regener aus der Perspektive Doraus vom Wandel der Pop- und Musikindustrie: Ob Videodrehs, ausufernde Projekte, Konzeptalben oder Musicals, immer findet auch das scheinbar Nebensächliche und Skurrile in seiner Kunst einen poetischen Widerhall. Wie etwa ein Flaschenpfand-Stop-Motion-Trickfilm, ein Hypnosekönig oder Die Frau mit dem Arm.

Diese Veranstaltung kann nur als Einzelveranstaltung gebucht werden. Sie ist weder im Festivalpass noch im Tagespass inbegriffen und kostet CHF 35.— / 25.—.
Der Vorverkauf läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

Autor und Musiker: Sven Regener
Autor und Musiker: Andreas Dorau

Sääli

free

Dominic Oppliger und Anuk Schmelcher: giftland

Der Schlagzeuger Sämi tourt mit einer Band durch die USA. In einem kleinen Van reisen sie von Utah über Nebraska nach Ohio, nach New York, Pennsylvania und Georgia. Doch statt des ersehnten Gefühls, «on the road» zu sein, wird die Tournee zur schalen Routine. In einer Mischung aus Zürcher und Aargauer Mundart beschreibt Dominic Oppliger, wie Sämi der ewigen Monotonie entflieht und sich entscheidet, rückwärts zu gehen. Sämi spult seine Wahrnehmungs- und Gedankenloops in entgegengesetzte Richtungen, bis sogar die Band rückwärts spielt. Die Lesung wird von der Multiinstrumentalistin, Produzentin und Klangkünstlerin Anuk Schmelcher mit ausdrucksstarker Soundästhetik begleitet.

Autor: Dominic Oppliger
Musikerin: Anuk Schmelcher

Humbug

Die Geburt Delfis

Zeitschriften sind tot? Es ist ganz anders. Vom Ende eines Mediums wird immer dann gesprochen, wenn seine beste Zeit bevorsteht. Hier und da verkünden Literaturzeitschriften ihr Ende, dann dreht Delfi den Spiess um und gründet eine neue. Ganz in dem Glauben, dass Magazine mit ihrer diskursiven Reaktionsfähigkeit, ihrer Heterogenität der enthaltenen Formen und Gattungen, ihrem Mut, auch Experimentelles zu wagen, nicht für das Publizieren von gestern, sondern für das von morgen stehen, zelebrieren wir Die Geburt Delfis. Drei der Herausgeber*innen, Fatma Aydemir, Enrico Ippolito und Miryam Schellbach, sprechen mit Fatima Moumouni über das Magazin, danach gibt es eine Party mit Sounds des Delfi-DJ-Kollektivs.

Autor und Journalist: Enrico Ippolito
Autorin und Journalistin: Fatma Aydemir
Lektorin und Literaturkritikerin: Miryam Schellbach
Moderatorin: Fatima Moumouni

Humbug

Das Delfi-Tempelfest

Wäre das Internet ein Tempel, so wären die Memes die Gaben. Wäre der Rave ein Tempel, so fände die Sonntagsmesse pünktlich um 10 Uhr in einer verlassenen Fabrik in Queens statt. Und wenn der Tempel die eigene Wohnung ist? Oder der Körper? Welche Rituale huldigen ihm? Delfi, das Magazin für neue Literatur, ist Tempel und literarisches Ereignis. Delfi ist vitale Lesekultur der kleinen Form. Mit einem rauschenden Fest und sakralen Sounds des Delfi-DJ-Kollektivs aka Fatma Aydemir, Enrico Ippolito und Miryam Schellbach feiern wir Tempel, die erste Ausgabe des Delfi-Magazins.

Sonntag, 19.11.2023

Klara

free

Taltal Levi: Bravo Avocado!

«Du bist wie ein Avocado-Kern – klein, aber voller Magie», dieses Geheimnis erfährt Ellie von ihrem Papa, als sie sich beschwert, weil sie schneller wachsen möchte. Gemeinsam beschwören sie und ihr Papa die Magie herauf. Eine Geschichte über Zauber in den aller- kleinsten Dingen, übers Grosswerden und über Avocados.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Englisch / Deutsch

Autorin und Illustratorin: Taltal Levi

Klara

free

Katja Alves: Im Winter, wenn es dunkel ist

Draussen ist es dunkel und kalt. Selma verkriecht sich unter ihrer Bettdecke und ist bereit zum Einschlafen. Doch was ist das für ein Ächzen und Stöhnen? Selma schleicht zum Fenster und entdeckt im Wald drei wilde Gestalten. Furchtlos stellt sie die Wintergeister zur Rede, doch diese bitten das Mädchen nur um Hilfe. Gemeinsam vertreiben sie mit ausgelassenen Tänzen Dunkelheit und Kälte.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin und Illustratorin: Katja Alves

Theater Basel

ausverkauft

Schweizer Buchpreis Preisverleihung

Herzlich willkommen zur Verleihung des Schweizer Buchpreises!

Lesen, nachdenken, zuhören: In Zeiten der schnellen Tweets und Posts entwickelt die Literatur als stille und langsame Kunstform ihre besondere Kraft. Mit dem Schweizer Buchpreis wird seit 16 Jahren Präsenz und Aufmerksamkeit für herausragende Autor*innen des Landes geschaffen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns über Ihren Besuch an der Preisverleihung.

Jury:
Sieglinde Geisel (Freie Kritikerin und Schreibcoach)
Laurin Jäggi (Buchhändler, Inhaber Buchhandlung Librium, Baden)
Michael Luisier (Literaturredaktor SRF)
Joanna Nowotny (Literaturwissenschaftlerin, Mitarbeiterin am SLA und freischaffende Journalistin)
Yeboaa Ofosu (Kulturwissenschaftlerin und Literaturexpertin)

Gäste:
Nina Mavis Brunner (Moderatorin)
Nicole Coulibaly (Vorleserin)

Klara

free

Niels Blaesi: ABC Schweiz

Von Alphorn bis Zürich stellt dieses moderne ABC-Buch die Schweiz und ihre Besonderheiten vor. Mit mini-malen, jedoch pointierten grafischen Mitteln werden dabei alle Sinne angesprochen: Da zieht der Fondue-Duft über die Buchseiten oder es rauscht der Rheinfall in den Ohren. Das Buch vermittelt einen unverkrampf-ten Umgang mit Klischees und lädt zu eigenen ABC-Spielereien ein.

In Kooperation mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autor und Illustrator: Niels Blaesi

Klara

free

Olesia Sekeresh: Eine wunderliche Geschichte aus den Karpaten ─ Чудернацька карпатська історія

Ein Zauberer aus den Karpaten hat nicht nur zur Aufgabe, es schneien zu lassen, sondern auch, eine Drachin aus dem Schlaf zu wecken. So beginnt das Abenteuer. Sein Bärenfreund interessiert sich für alles und mischt sich ein. Eine Geschichte über Selbstzweifel, magische Kräfte und fantastische Welten.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Ukrainisch / Deutsch

Autorin und Illustratorin: Olesia Sekeresh

Klara

free

Hassan Zahreddine: Zin – Eine Geschichte aus dem Libanon

Zineddine beginnt als Hilfsjunge in einer Druckerei zu arbeiten. Er kann weder lesen noch schreiben. Schnell lernt Zin, die richtigen Buchstaben im Setzkasten zu suchen, er legt die Walzen bereit, trägt Druckbögen zum Packtisch und steht bald selbst an der Druckpresse. Dabei erlernt er das Alphabet und entziffert jeden Tag neue Wörter.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Arabisch / Deutsch

Autor und Illustrator: Hassan Zahreddine

Volkshaus

Wir – Die Kraft des Kollektiven

Um gegen bestehende Machtverhältnisse und für eine gerechte, ressourcenschonende und solidarische Gesellschaft zu kämpfen, braucht es ein starkes Wir. Auf dem Podium wollen wir über die Kraft des kollektiven Handelns für gesellschaftlichen Wandel sprechen und über die Wichtigkeit des Kollektivs insbesondere für marginalisierte Positionen, unter anderem für queer-feministische und antirassistische Kämpfe. Sind Kollektive als solidarische Gemeinschaften bereits ein Vorgriff auf eine gerechtere Welt? Können wir das Kollektive zusätzlich stärken, indem wir uns verbünden und Bewegungen intersektional verschränken – in Anerkennung dessen, dass wir struktureller Diskriminierung unterschiedlich ausgesetzt sind? Darüber spricht Anisha Imhasly mit der Philosophin Eva von Redecker, der Aktivistin Mona-Lisa Kole und der Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach.

Philosophin: Eva von Redecker
Geschlechterforscherin: Franziska Schutzbach
Aktivistin und Rassismusexpertin: Mona-Lisa Kole
Moderatorin: Anisha Imhasly

Volkshaus

Alice Hasters: Identitätskrise

Nach ihrer pointierten Rassismuskritik in Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen (2019) lotet die Journalistin und Autorin Alice Hasters in ihrem neuen Buch das Potenzial des Zweifelns aus – und attestiert unserer Gesellschaft eine ausgewachsene Identitätskrise. Systeme, die Sicherheit, Zukunft und Gerechtigkeit versprachen, scheinen zu versagen. Stattdessen gibt es Zweifel und Verunsicherung. Identitätskrisen haben keinen guten Ruf, denn sie sind anstrengend für alle Beteiligten. Doch sie sind notwendig – denn nur so können sich Menschen und Gesellschaften weiterentwickeln. Hasters stellt sich den Ängsten der Gegenwart und bietet einen Ausblick, der zugleich ein persönlicher Einblick ist.

Autorin: Alice Hasters
Moderatorin: Ana Sobral

Volkshaus

Pirkko Saisio: Das rote Buch der Abschiede

Ende der 1960er-Jahre in Helsinki: Pulsierende Aufbruchstimmung trifft auf rigide Sexualmoral. Mit einem Blick zurück wird episodenhaft von Liebeserfahrungen und Abschieden einer jungen Frau erzählt, die sich auf der Suche nach Selbstbestimmung zwischen kommunistischem Elternhaus, Universität, Theater und geheimen Untergrundbars bewegt. Das künstlerisch-politische Engagement am Theater und die sexuelle Orientierung der Erzählerin kommen sich dabei in die Quere, denn Homosexualität gilt als kriminell und krank. Auch für die revolutionäre Bewegung ist sie «nicht genug rot.» Das rote Buch der Abschiede ist vor über zwanzig Jahren als Teil einer autofiktionalen Trilogie von der Schriftstellerin, Regisseurin und Schauspielerin Pirkko Saisio geschrieben worden und gilt heute als literarische Neuentdeckung.

Finnisch / Deutsch

Autorin: Pirkko Saisio
Moderatorin: Verena Stössinger
Übersetzerin: Susanna Parikka-Hug
Vorleser: Thomas Sarbacher

Volkshaus

free

Katia Sophia Ditzler: In der Hölle sind die Flammen türkis

In der Hölle sind die Flammen türkis ist ein begehbares Gedicht in einer virtuellen Realität. Die Betrachter*innen dieser VR finden sich zunächst in einer idyllischen Landschaft wieder. Doch der erste Eindruck ist trügerisch. Zunehmend entpuppt sich diese Welt als grotesk und albtraumhaft: Diffuse Klänge finden sich neben Textfetzen, Ruinen und unheimlichen Wesen. Aus verfremdeten Alltagsobjekten und Audioaufnahmen von realen Orten in Deutschland und der Schweiz hat die Künstlerin Katia Sophia Ditzler ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das Text, Bild und Sound miteinander verwebt. Am Festival-Sonntag können Besucher*innen mit der VR-Brille in dieses multimediale Erlebnis eintauchen.

Da es sich um Einzelbegehungen handelt, kann es zu Wartezeiten kommen.

Autorin und Medienkünstlerin: Katia Sophia Ditzler

Klara

free

Anete Melece: Der stibitzte Schlaf

Wer vor dem Einschlafen ein Buch liest, schläft einfacher ein. Das weiss auch Stella. Aber sie ist nach neun Büchern noch immer nicht müde! Bei der Hotline des Schlaf-Lieferservices heisst es, ihr Schlaf sei längst geliefert worden. Wurde er gestohlen? Die beiden Detektive Nilpferd und Flamingo sowie ihr Freund Bobby nehmen die Ermittlungen auf.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin: Anete Melece

Klara

free

Lorenz Paulis Erzähltheater: Grosse Geschichten für kleine Ohren

Lorenz Pauli erzählt, was das Zeug hält: Die Geschichte vom Dachs mit seinen lieben Dingen. Oder die Sache mit der Entschuldigung. Vielleicht zeichnet Pauli auch live eine Geschichte? Vorausgesetzt, er wird dabei nicht von seinem Bären gestört. Vielleicht frisst der Bär auch die Dachsgeschichte, den Filzstift und den Erzähler? Ein bärenstarkes Erlebnis für Menschen ab 5 Jahren und ihre Erwachsenen.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autor und Illustrator: Lorenz Pauli

Volkshaus

Réseau des Autrices: Hôtel des Autrices

L’Hôtel des Autrices est un programme de résidence virtuel, une plateforme littéraire expérimentale et un lieu de réflexion créatif pour autrices. À travers leurs contributions, plus de 30 autrices oeuvrent à créer des espaces pour les femmes et à les visibiliser de manière innovante : chaque texte produit est un matériau pour l’élaboration d’un espace mental partagé, qui en tant qu’hôtel virtuel est en constante réinvention. Derrière les portes, les fenêtres, les hyperliens et les échelles de piscine s’ouvrent des chambres et des couloirs et autant d’itinéraires de lecture individuels. Pour BuchBasel, le Réseau des Autrices propose un format présentant des formes d’écriture collective contemporaines.

directrice artistique: Delphine de Stoutz
autrice: Ann Gaspe
autrice: Maud Marique
autrice: Sarah-Louise Pelletier-Morin

Volkshaus

Daniel Kehlmann: Lichtspiel

Daniel Kehlmanns neuer Roman Lichtspiel ist dem österreichischen Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst (1885–1967) gewidmet. Pabst flieht während der Machtergreifung der Nazis nach Hollywood, wo er plötzlich nicht mehr zu den Grössten des Kinos zählt. Ernüchtert kehrt er zurück und kann mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs Österreich nicht mehr verlassen. Kaum zurück, möchte ihn der Propagandaminister in Berlin für seine Zwecke instrumentalisieren. Kann sich Pabst den verheerenden Verstrickungen entziehen? Daniel Kehlmann entwirft ein historisches Panorama, wobei die beschriebenen Persönlichkeiten ein überzeugendes Eigenleben entwickeln.

Autor: Daniel Kehlmann
Moderator: Thomas Strässle

Volkshaus

Quinn Slobodian: Crack-Up Capitalism

A nation is not a coherent economic whole, but a hotchpotch of all sorts of different legal spaces and zones, including «city-states, havens, enclaves, free ports, high-tech parks, duty-free districts and innovation hubs». Canadian historian Quinn Slobodian provides a sophisticated introduction to traditional neoliberal thought and its utopias. He asks how capitalism works without democracy and describes how free-market radicals are trying to carve the world up into «micronations» and «private cities». Some super-rich simply buy governments, for example. Or they exploit existing autocratic structures to circumvent the welfare state in special economic zones governed by separate laws that undermine democracy and political freedom.

English

author: Quinn Slobodian
moderator: Stefanie Knoll

Volkshaus

Olga Tokarczuk: Empusion

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs: Lungenkranke aus ganz Europa suchen an einem Kurort in den schlesischen Bergen nach Heilung, so auch ein junger Ingenieurstudent. Er trifft im Sanatorium auf eine misogyne Männerrunde. Gemeinsam wird beim Dinner über Kultur, Krieg und die Welt diskutiert, um immer wieder bei der sogenannten «Frauenfrage» zu enden. Das Setting des neuen Romans der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk erinnert bewusst an den Zauberberg (1924) von Thomas Mann und erzählt zugleich die Geschichte radikal anders: Nicht nur die mythischen Angstgöttinnen, die Empusen, tragen dazu bei, sondern auch die humorvoll-groteske Erzählweise. Aus dem Polnischen übersetzt von Lisa Palmers und Lothar Quinkenstein.

Diese Veranstaltung kann nur als Einzelveranstaltung gebucht werden. Sie ist weder im Festivalpass noch im Tagespass inbegriffen und kostet CHF 35.— / 25.—.

Polnisch / Deutsch

Autorin: Olga Tokarczuk
Moderatorin: Isabelle Vonlanthen
Übersetzerin: Renata Makarska
Vorleser: Thomas Sarbacher

Theater Garage

ausverkauft

Mina Hava: Für Seka

«Man lagerte das Leben in Kisten ein und verstaute es in Schränken (…) und hielt an den Worten fest, die einen noch nicht betrogen hatten.» In ihrem Debütroman nähert sich Mina Hava dem Bosnienkrieg und schreibt in existenzieller Dringlichkeit gegen das Vergessen an. Sie verdichtet historisches Material und vermischt literarische und wissenschaftliche Zitate mit Persönlichem. Mit Seka hat sie eine autofiktionale Erzählerin geschaffen, die versucht, die Geschichte ihrer zerbrochenen Familie zu rekonstruieren. Dabei stösst diese auf das Gefangenenlager in Omarska und einen Brief, der sie weiter nach Den Haag und durch die Schweiz führt. Nach und nach fügen sich die Archivfunde und Erinnerungsfragmente zu einer Erzählung, wodurch die Geschichte des Zerfalls Jugoslawiens zu ihrer eigenen wird.

Die Platzzahl ist beschränkt. Bitte reservieren Sie einen Platz unter sofalesungen.ch.

Autorin: Mina Hava
Moderatorin: Maya Olah

Volkshaus

ausverkauft

Sebastian Fitzek: Die Einladung

Seit 2006 schreibt Sebastian Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein neuestes Buch führt in die winterlichen Alpen: In Vorfreude auf ein verlängertes Wochenende folgt Marla Lindberg der Einladung zu einem Klassentreffen. Bei ihrer Ankunft in dem verschneiten Berghotel sind alle Zimmer bezogen, benutztes Geschirr steht auf dem Esstisch, der Kamin flackert, aber niemand ist da. Sie ist alleine mit dem pfeifenden Husten draussen im Schnee und ihrer Erinnerung an den Psychopathen, der sie damals in eine Falle gelockt hat. Alles ist unheimlich und unerklärlich. Kann sie ihrem Gefühl trauen? Sie weiss, ihr Gehirn spielt ihr in Extremsituationen Streiche, da sie gesichtsblind ist.

Dienstag, 21.11.2023

Deborah Feldman: Judenfetisch

Mit Judenfetisch schliesst die deutsch-amerikanische Autorin Deborah Feldman (Unorthodox, 2012) den Kreis, der mit ihrem Ausbruch aus der streng religiösen Satmarer-Gemeinde in Williamsburg (New York City) begonnen hat. In ihrer Wahlheimat Berlin schiebt es sie wieder zu ihrem Jüdischsein zurück und sie setzt sich mit ihrem kulturellen Erbe auseinander. Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Gemeinsamkeit über Grenzen hinweg – und eine Ermutigung an alle jene, die sich aus der Falle von Gruppenzwängen befreien wollen, um ihre Identität frei und selbstbestimmt zu definieren.

Adresse
Kantonsbibliothek Baselland, Emma Herwegh-Platz 4, 4410 Liestal

Adresse
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig. Es wird empfohlen rechtzeitig zur Türöffnung am Veranstaltungsort zu sein.

Autorin: Deborah Feldman
Moderatorin: Marcy Goldberg

Programmarchiv 2022