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Sarah Elena Müller: Bild ohne Mädchen

Ein Bergdorf in den 1990er-Jahren: Die Eltern sind mehr mit sich selbst als mit ihrem Kind beschäftigt. Nur der Nachbar um die Ecke hat immer Zeit. Anders als zu Hause, darf das Kind bei ihm fernsehen. Die Erwachsenen setzen auf antiautoritäre Erziehung und Selbstverantwortung. Obwohl es viele Freiheiten hat, ist das Kind oft alleine, und etwas scheint mit ihm nicht zu stimmen: Es nässt ins Bett und fantasiert von Engeln. Als junge Frau versucht es schliesslich, die fehlende Geschichte und das Bild vom Mädchen zu finden, das es war. Sarah Elena Müller zeigt in ihrem Romandebüt, wie ein Kindesmissbrauch jahrelang unbemerkt stattfinden kann und wie die Hilf- und Sprachlosigkeit der Erwachsenen Kinder traumatisiert.