Jazzcampus Club
Utengasse 15 4058 Basel
Zugänglichkeit
- Die Konzerträume am Jazzcampus können hindernisfrei erreicht werden.
- Die Veranstaltungen finden im Erdgeschoss statt.
- Es hat keine Rampen oder Stufen.
- Es stehen rollstuhlgängige Toiletten zur Verfügung.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.jazzcampus.com/de/uber-uns/barrierefreiheit.html
Veranstaltungsarchiv
Samstag, 18.11.2023
Jazzcampus
abgesagt
Tommi Parrish: Men I Trust
How far are we willing to go to find affection and intimacy in an increasingly individualized and capitalist society? Tommi Parrish addresses this question in their latest graphic novel Men I Trust. Eliza and Sasha get to know each other over the course of a stroll. Eliza is a single mother and poet who earns her livelihood waiting tables. Sasha has moved back in with her parents and keeps financially afloat doing sex work. And then there’s Andrew, a TV celebrity: he has plenty of fans, but spends his evenings alone at the bar and buys affection with money. In their highly expressive graphic idiom, Tommi Parrish paints an intimate portrait of people trying to connect in a healthy way despite their precarious situations.
English
author: Tommi Parrish
moderator: Anaïs Steiner
Jazzcampus
Dorota Masłowska: Bowie in Warschau
Eine Anekdote der Popgeschichte führt ins kommunistische Polen der 70er: David Bowie war im Mai 1973 für ein paar Stunden in Warschau und hat sich da zum Song Warszawa inspirieren lassen. Doch darum geht es bei Dorota Masłowska nur am Rande. Ein Frauenmörder hat die Stadt im Würgegriff und steht sinnbildlich für Gewalt, Misogynie und Unterdrückung. Bowie wiederum ist ein Symbol für den Westen, zu dem Polen damals keinen Zugang hatte. Mit skurrilem Humor prallen Pop, Sozialismus und Gesellschaftskritik aufeinander, wobei sich der Text wie ein absurdes Theaterstück liest. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, die in ironischem Ton auch von der Gegenwart spricht. Das Buch wurde mit dem Kulturpreis Paszport Polityki ausgezeichnet und von Olaf Kühl ins Deutsche übersetzt.
Dorota Masłowska ist derzeit Stipendiatin der Landis & Gyr Stiftung in Zug. Wir danken der Landis & Gyr Stiftung für die Unterstützung.
Autorin: Dorota Masłowska
Moderatorin: Nadine Reinert
Übersetzerin: Isabelle Vonlanthen
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Jazzcampus
Khuê Phạm und Fang Yun Lo: Kim
Kim ist ein Bühnenstück zwischen Tanz, Literatur und Film. Es basiert auf dem Buch Wo auch immer ihr seid (2021) der deutsch-vietnamesischen Autorin und Journalistin Khuê Phạm. Inspiriert von ihrer eigenen Verwandtschaft, erzählt sie die Geschichte einer vietnamesischen Familie, die auf Kontinente verteilt wurde und noch immer mit dem Erbe des Vietnamkriegs zu kämpfen hat. Damit leistet Khuê Phạm einen essentiellen Beitrag zur historischen Aufarbeitung und hilft, die Sprachlosigkeit, die auch in ihrer eigenen Familie vorhanden ist, ein Stück weit zu beenden. Zusammen mit der Regisseurin Fang Yun Lo spricht sie unter anderem anhand von Filmsequenzen darüber, wie der Roman mit sechs deutsch-asiatischen Darsteller*innen als Bühnenstück neu inszeniert wurde.
Autorin: Khuê Phạm
Regisseurin: Fang Yun Lo
Moderator: Maximilian Brands
Jazzcampus
Polly – eine Graphic Novel
Von Geburt an ist Polly Objekt andauernder Fragen. Polly, er? Polly, sie? Doch nicht Polly, es, oder? Hopp, hopp – es muss ein Entscheid her. Der Arzt drängt die Eltern und Polly wird ein Junge. Doch später kommen Polly Zweifel. Er, ein Junge? Wirklich? Fabrice Melquiot erzählt die Geschichte einer inneren Reise, die nach und nach zu einem Kampf gegen die Gesellschaft und deren Besessenheit nach Kategorien wird. Die feinsinnigen Illustrationen von Isabelle Pralong machen Polly zu einer einzigartigen Graphic Novel über ein Thema, das uns alle betrifft.
Une discussion avec Francine Bouchet, éditrice de la Joie de lire, Isabelle Pralong, l’illustratrice de Polly, et Tobias Scheffel, traducteur vers l’allemand, animateur de l’atelier de traduction consacré au livre.
In Kooperation mit dem Centre de traduction littéraire Lausanne.
Sprache: Französisch / Deutsch
Verlegerin: Francine Bouchet
Illustratorin: Isabelle Pralong
Übersetzer: Tobias Scheffel
Moderatorin: Ruth Gantert
Jazzcampus
Eva von Redecker: Bleibefreiheit
Freiheit ist in den letzten Jahren zu einem suspekten Begriff geworden, den sich antidemokratische und rechte Kräfte einverleibt haben. Auch scheinen sich Freiheit und uneingeschränkte Mobilität im modernen Denken gegenseitig zu bedingen. Die deutsche Philosophin Eva von Redecker definiert den Begriff neu: Angesichts schwindender Ressourcen muss Freiheit nicht zwingend die Freiheit bedeuten, möglichst weit zu reisen oder viel zu besitzen. Freiheit kann auch heissen, an einem Ort zu leben, an dem wir bleiben können. Dafür muss ein Ort jedoch auch zukünftig bewohnbar sein. Bleibefreiheit entfaltet sich zeitlich und rückt die Erhaltung von Lebensgrundlagen in den Blick, sowie auch diejenigen, die keine Möglichkeit haben, zu bleiben. Bleibefreiheit lässt sich nur gemeinsam herstellen. Und sie wächst, wenn wir sie teilen.
Autorin: Eva von Redecker
Moderatorin: Franziska Schutzbach
Jazzcampus
Sarah Elena Müller: Bild ohne Mädchen
Ein Bergdorf in den 1990er-Jahren: Die Eltern sind mehr mit sich selbst als mit ihrem Kind beschäftigt. Nur der Nachbar um die Ecke hat immer Zeit. Anders als zu Hause, darf das Kind bei ihm fernsehen. Die Erwachsenen setzen auf antiautoritäre Erziehung und Selbstverantwortung. Obwohl es viele Freiheiten hat, ist das Kind oft alleine, und etwas scheint mit ihm nicht zu stimmen: Es nässt ins Bett und fantasiert von Engeln. Als junge Frau versucht es schliesslich, die fehlende Geschichte und das Bild vom Mädchen zu finden, das es war. Sarah Elena Müller zeigt in ihrem Romandebüt, wie ein Kindesmissbrauch jahrelang unbemerkt stattfinden kann und wie die Hilf- und Sprachlosigkeit der Erwachsenen Kinder traumatisiert.
Autorin: Sarah Elena Müller
Moderatorin: Annette Hug