Awareness-Konzept,
Notruf- und Unterstützungsangebote
und Begriffserklärungen

BuchBasel möchte gemeinschaftlich mit Ihnen eine Festival-Atmosphäre schaffen, in der keine verbalen, psychischen, physischen oder sexualisierten Übergriffe Platz haben. Wir wollen unseren Teil zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen. Die Awarenessarbeit orientiert sich an den Bedürfnissen der betroffenen Person. <3

Awareness-Konzept

Awareness?


«To be aware» heisst «sich bewusst sein, kennen, wissen, sich informieren, sensibilisiert sein».

BuchBasel als Raum

Am Literaturfestival BuchBasel finden 100 Veranstaltungen statt. Wir verzeichnen jährlich rund 10'000 Besucher*innen an unseren Events. Dabei sollen ein direkter Austausch und Begegnungen zwischen Leser*innen und Autor*innen möglich sein. Dadurch wird das Festival zu einem Begegnungsraum für Menschen mit unterschiedlichen Positionen und Erfahrungen. In Räumen, in denen sich viele verschiedene Personen begegnen, kann es zu Diskriminierung und Grenzüberschreitungen kommen. Mit diesem Konzept wollen wir die konkreten Vorgehensweisen im Falle von Diskriminierung und Grenzüberschreitungen skizzieren und festhalten.

Was tun, wenn…

Diskriminierung und Grenzüberschreitungen können u. a. aufgrund von Alter, Aussehen, Behinderung und Beeinträchtigung, Einkommensklasse und soziale Schicht, Geschlecht und Begehren, ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit geschehen. Wir stellen das Empfinden einer betroffenen Person nicht in Frage und versuchen, ihr weiterzuhelfen. Erzählen Sie uns, was Sie erlebt haben. Teilen Sie uns Ihre Anliegen und Bedürfnisse mit. Besprechen Sie mit uns, wie wir weiter vorgehen sollen.

Ansprechpersonen während des Festivals:

  • Personen am Infostand
  • alle Personen mit Team-Bändel
  • das Sicherheitspersonal von taktvoll

BuchBasel-Team

Auch innerhalb des BuchBasel-Teams sind wir durch unsere Identitäten und Erfahrungen geprägt und lernen stets weiter dazu. Die ca. 50 Helfer*innen erhalten vor dem Festival ein Briefing bzgl. des Awareness-Konzeptes und sind gebeten, sich an diesem zu orientieren. Als Veranstalter*innen und Team-Personen bemühen wir uns darum, unsere Privilegien zu hinterfragen und eine selbstkritische Haltung in unser Handeln einfliessen zu lassen.

Festivalorte

Das Festival findet jedes Jahr an unterschiedlichen Orten statt. Als Festival sind wir an diesen Orten Mieter*innen oder Gäste und können nicht auf alle Abläufe und Gegebenheiten Einfluss nehmen.

An den folgenden Orten handeln wir 2024 nach dem Awareness-Konzept von BuchBasel und werden durch das Sicherheitspersonal von taktvoll unterstützt:

  • Volkshaus Basel (Festivalzentrum)    
  • Jazzcampus Club
  • Aussenbühne vor dem Lily’s                 


An folgenden Orten haben wir 2025 keinen Einfluss auf Awareness-Konzepte:           

  • edition clandestin
  • Kaserne Basel
  • Klara Basel
  • Manor Schaufenster
  • Sääli zum goldenen Fass
  • Theater Basel

Zugänglichkeiten

Genauere Informationen bzgl. der räumlichen Zugänglichkeiten der Festivalorte finden Sie hier.

  • Gratis Eintritte:
    Freien Eintritt erhalten Personen mit F-, N- oder S- Ausweis, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Begleitpersonen von Menschen mit Beeinträchtigungen. Auf Anfrage können wir eine kostenlose Begleitperson stellen (Kultur +1) und bitten um Anmeldung unter Tel. +41 61 201 16 30 oder Mail.

  • Reduzierte Eintritte: AHV, IV, KulturLegi, Mitglieder LiteraturBasel, colourkey, Bider&Tanner, Student*innen und Auszubildende. 

  • Schulklassen erhalten freien Eintritt. Frühzeitige Anmeldung unter info@buchbasel.ch.

  • Wer sich finanziell einen Eintritt nicht leisten kann und gerne am Festival teilnehmen möchte, kann sich vor dem Festival via Mail bei uns melden. Während dem Festival wenden Sie sich am besten direkt an den Infostand.

Krankheitssymptome

Personen, die sich und andere vor einer ansteckenden Krankheit schützen möchten, empfehlen wir während des Festivals das Tragen einer FFP2-Maske. FFP2-Masken erhalten Sie auf Nachfrage am Infostand (im Foyer des Volkshauses)

Audiostream

Einige Veranstaltungen werden gratis als Audio-Stream auf buchbasel.ch live übertragen und können teilweise auch nach dem Festival angehört werden. Diese sind im Programmheft mit « Audiostream» gekennzeichnet. Radio X ist als Festivalradio und Radio SRF mit einzelnen Sendungen ebenfalls vor Ort dabei.

Altersbegrenzung

Die Veranstaltungen am BuchBasel stehen Besucher*innen jeden Alters offen. Genauere Hinweise auf Inhalte der Veranstaltungen finden Sie im Programmheft. Das Kinderbuchfestival im Klara empfehlen wir für Kinder ab 5 Jahren in Begleitung von Erwachsenen.

Veranstaltungsinhalte

Einige Veranstaltungsinhalte können aufwühlend und belastend sein. Sie sind im Programmtext der jeweiligen Veranstaltung beschrieben (Webseite & Programmheft). Falls Sie eine genauere Information wünschen, fragen Sie uns vor dem Festival via Mail. Am Festival ist es jederzeit möglich, Veranstaltungsräume zu verlassen und wieder zu betreten. Bei Bedarf wenden Sie sich an eine persönliche Bezugsperson, eine Person mit Teambändel oder eine Sicherheitsperson von taktvoll.

Nachtveranstaltungen und Partys

In diesem Jahr gibt es am Festival BuchBasel unterschiedliche Nachtveranstaltungen und eine Party. Wir bitten um einen verantwortungsbewussten Konsum von Alkohol und darum, die Bedürfnisse und Grenzen anderer Personen zu respektieren.

Sprache(n)

Wir bemühen uns in unserer Kommunikation um eine inklusive und diskriminierungssensible Sprache. Dadurch wollen wir vielfältige Lebensrealitäten aufzeigen und anerkennen.

Der Grossteil der Veranstaltungen findet in Deutscher Lautsprache statt. Veranstaltungen in anderen Lautsprachen mit oder ohne Deutsche Simultanübersetzung sind in den jeweiligen Programmtexten vermerkt.

Fotografie & Video

Wir bitten Sie, keine Fotos oder Videos ohne die Einwilligung von Personen zu veröffentlichen. Am Festival sind zwei professionelle Festivalfotograf*innen und eine Socialmedia-Person unterwegs.

Gibt es auf unserer Webseite/Instagram Fotos, die Sie ungewollt abbilden, melden Sie sich via Direktnachricht auf Instagram oder per Mail.

Geben Sie uns Feedback! 

Awareness ist ein steter Prozess, in dem auch Fehler passieren. Gemeinsam mit Ihnen wollen wir möglichst diskriminierungsfreie Räume schaffen, in denen ein respektvoller Umgang selbstverständlich ist.

Wir sind immer dankbar um Feedback, denn nur mit diesem können wir unser Awareness-Konzept ehrlich weiterentwickeln. Wir behandeln Feedback vertraulich.

Wie?
am Festival: persönlich an Personen mit Teambändel / am Infostand*
via Mail
via Instagram
via Telefon +41 61 201 16 30

Wenn Sie sich nicht direkt an uns wenden möchten, wenden Sie sich via Mail an die Vertrauenststelle des Verbands Autor*innen der Schweiz (A*dS).

* Öffnungszeiten Infostand:
am Freitag von 14–22 Uhr
am Samstag von 10–22 Uhr
am Sonntag von 13–19 Uhr

Notruf- und Unterstützungsangebote

24h Dienste


Allgemeiner Notruf (europaweit) 112
Ambulanz 144 (Bei Vergiftung: 145)
Notfall Psychiatrie UPK Basel +41 61 325 51 00
Feuerwehr 118
Polizei 117
Dargebotene Hand 143 (Anrufgebühren: 0 bis 70 Rappen)
Sorgentelefon Kinder / Jugendliche 147

Frauenhaus beider Basel
+41 61 681 66 33 (24h geöffnet)

Männerhaus Heilsarmee
+41 61 666 66 70 (24h geöffnet)

Nicht 24h Dienste

Heart2Heart (Dargebotene Hand in EN)
0800 143 000 (daily 6 to 11 pm)

Opferhilfe beider Basel
+41 61 205 09 10
(Montag bis Freitag 8.30-12 und 13.30-16.30 Uhr)

LGBTIQ Helpline
0800 133 133
(Montag bis Freitag 19-21 Uhr, Mail-Antwort Minnerhalb 24h)

Transberatung TGNS
Checkpoints in Basel, Zürich, Bern und Lausanne

Stopp Rassismus
Gratis Beratungsstelle beider Basel gegen Rassismus und Diskriminierung
+41 61 821 44 55
(Montag 14-16 Uhr, Dienstag und Mittwoch 9-12 Uhr)

Anlaufstelle für Sans-Papiers Basel
+41 61 681 56 10
(Montag bis Donnerstag 9-12 und 13-17 Uhr)

Unabhängige Beschwerdestelle für das Alter & Alter ohne Gewalt
0848 00 13 13
(Montag bis Freitag von 14-17 Uhr)

Begriffserklärungen

Hinweis


Es gibt verschiedene Formen von Diskriminierung: u.a. Ableismus, Ageism, Antisemitismus, Homofeindlichkeit, Klassismus, Lookism, Nationalismus, Queerfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus, Transfeindlichkeit. In dieser Übersicht fassen wir einige Begriffe, die wir für eine diskriminierungssensible, inklusive Sprache als wichtig empfinden, zusammen. Die unten erklärten sozialen Kategorien beeinflussen und verstärken sich oft gegenseitig und stehen in einer Beziehung zueinander (Intersektionalität). Personen können also gleichzeitig von mehreren Diskriminierungen betroffen sein. Diskriminierung und Grenzüberschreitungen können u.a. verbal, physisch oder psychisch stattfinden.

Alter

Diskriminierung aufgrund des Alters nennt sich «Ageism». Das bedeutet, dass Personen, je nach Alter, gewisse Räume nicht offenstehen, dass sie in der Gesellschaft benachteiligt werden oder sogar vergessen gehen.

Aussehen

In einer Gesellschaft existieren oft Vorstellungen davon, wie Personen auszusehen haben. Am Literaturfestival BuchBasel sprechen wir uns daher gegen «Bodyshaming» und «Lookism» aus und versuchen diese zu vermeiden. «Bodyshaming» bedeutet, dass Personen aufgrund ihres Körpers diskriminiert, beleidigt oder blossgestellt werden. «Lookism» bedeutet, dass Personen aufgrund ihres Aussehens mit Vorurteilen konfrontiert werden.

Behinderung & Beeinträchtigung

«Beeinträchtigung» beschreibt die physische oder psychische Einschränkung einer Person. Das Wort «Behinderung» schliesst die Einschränkung und Diskriminierung durch die Gesellschaft als Folge der Beeinträchtigung mit ein. Eine Beeinträchtigung kann in vielen Fällen, muss aber nicht zwangsläufig zu einer Behinderung führen. Diskriminierung gegenüber Personen, denen eine physische oder psychische Beeinträchtigung zugeschrieben wird, nennt sich Ableismus. Betroffene Personen bestimmen selber, wie sie über sich sprechen.

Einkommensklasse & soziale Herkunft

Eine Gesellschaftsschicht bezeichnet eine Gruppe von Personen, welche sich in einer ähnlichen sozialen Lage befinden. Literatur soll allen Personen offenstehen, ganz egal wie vermögend sie sind. Diskriminierung und Ausschluss in Bezug auf soziales, kulturelles oder finanzielles Kapital und Bildungsstand nennt sich «Klassismus».

Geschlecht & Begehren

Diskriminierung aufgrund von Geschlechtsidentität (trans, nonbinäre, inter & agender Personen, Frauen und Männer) und Begehren (asexuell, aromantisch, schwul, bi, lesbisch, poly, was immer Sie mögen) ist für Betroffene oft alltäglich. Erinnern wir uns gegenseitig daran, dass Geschlechtsidentitäten nicht unbedingt äusserlich sichtbar sind und es auch nicht sein müssen. Bei Unsicherheit kann eine Person nach ihren Pronomen (sie, er, keine, they, etc.) gefragt werden.

Race / ethnische Identität / Herkunft

Wir verwenden den englischen Begriff Race, da die deutsche Übersetzung untrennbar mit der vernichtenden Politik der Nationalsozialist*innen verbunden ist. Dieser Begriff ist aber keine biologische Festschreibung von Personen, sondern bezieht sich auf Lebensrealitäten, die oft auch auf unterschiedliche Weisen von Rassismus betroffen sind. Am Literaturfestival BuchBasel sprechen wir uns gegen jeglichen Formen von Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus (Hass gegenüber Juden*Jüdinnen) und Diskriminierung aufgrund von Glauben und Religion aus.

<3 wichtig ->

In einer Woche geht es los!

In einer Woche geht es los!