
Dorothee Elmiger
Dorothee Elmiger (*1985 in Wetzikon) lebt als freie Autorin und Übersetzerin in New York. Sie publiziert Romane, Essays, Montagen und Texte zur Kunst. Ihre Bücher Einladung an die Waghalsigen (2010), Schlafgänger (2014) und Aus der Zuckerfabrik (2020) wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt, für die Bühne adaptiert und vielfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ist ihr Roman Die Holländerinnen (2025).
Stand: Oktober 2025
Foto: Georg Gatsas
Nächste Veranstaltungen
Samstag, 15.11.2025
Volkshaus
Schweizer Buchpreis
Dorothee Elmiger: Die Holländerinnen
Eine bekannte Schriftstellerin beginnt einen Vortrag über ihr Schreiben mit dem Bekenntnis, an die Grenzen, ja eigentlich an das Scheitern eben dieses Schreibens gekommen zu sein. Vor Jahren fuhr sie für die Teilnahme an einem Theaterprojekt in die lateinamerikanischen Tropen – ein gefragter Regisseur wollte den Fall zweier verschwundener Holländerinnen rekonstruieren. Die Reise in den Dschungel wird für die Gruppe zur Grenzerfahrung. Es entsteht ein Netz von abgründigen und verstörenden Geschichten, die sie einander erzählen. In einem Zustand zunehmender Auflösung stellen sich grundlegende Fragen nach der Sinnhaftigkeit des Lebens und den Möglichkeiten der Kunst. Elmiger lotet die Grenzen des Erzählbaren aus und legt zugleich einen Beweis für die ungeheure Kraft der Literatur vor.
Deutsch
Autorin: Dorothee Elmiger
Moderatorin: Salomé Meier
Volkshaus
Clara Heinrich: Pusztagold
«Ich weiss, dass die Aufmerksamkeit und die Sorge, die mir manchmal abging, in die Reben und in die Landschaft fliessen.» In ihrem autobiografischen Buch Pusztagold sammelt die Ich-Erzählerin theoretische Ansätze, Pflanzensamen, Sortennamen und Erinnerungen. Sie kümmert sich um ihre Umgebung, tastet Worte ab, zieht durch Gärten, Felder und Wiesen. Aber auch durch Bibliotheken und später Krankenhäuser – und setzt alles miteinander in Beziehung. Als Landwirtin umsorgt sie die von der Klimakrise bedrohte Natur, während sie gleichzeitig ihren kranken Partner pflegt. Manchmal geht sie über ihre eigenen Kräfte, wächst über sich selbst hinaus. Und fragt sich schliesslich, ob «landschaften» nicht auch ein Verb sein könnte.
Deutsch
Autorin: Clara Heinrich
Moderatorin: Dorothee Elmiger
Sonntag, 16.11.2025
Theater Basel
free
Schweizer Buchpreis
Preisverleihung
Herzlich willkommen zur Verleihung des Schweizer Buchpreises 2025. Um Punkt 12 Uhr erfahren Sie im Foyer des Theaters Basel, wer dieses Jahr den begehrten Literaturpreis erhält.
Türöffnung ist um 10 Uhr, die Platzzahl ist beschränkt. Bitte buchen Sie ein gratis Billett.
Musik:
Superar Suisse – music for change
Jury:
Tim Felchlin (Literaturredaktor, Kulturjournalist)
Martina Läubli (Kulturjournalistin)
Simone Nuber (Buchhändlerin)
Isabelle Vonlanthen (Literaturhaus Zürich)
Manuela Waeber (Freie Lektorin, Bibliothekarin)
Deutsch
Autor: Nelio Biedermann
Autorin: Dorothee Elmiger
Autorin: Meral Kureyshi
Autor: Jonas Lüscher
Autorin: Melara Mvogdobo
Moderatorin: Nina Mavis Brunner
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Volkshaus
Dorothee Elmiger: Die Holländerinnen
Auf der Spur zweier verschwundener Holländerinnen folgt eine Schriftstellerin einem Theatermacher und einer ausgewählten Gruppe in die Tiefe des panamaischen Urwalds. Sie hat den Auftrag, eine Mitschrift aller Erlebnisse vor Ort anzufertigen, um den Fall zu rekonstruieren. Denn «jeder Tatort, jeder Schauplatz enthalte in sich eine unendliche Zahl potentieller Geschichten, weise aus sich heraus in alle möglichen Richtungen». Wie in einem verschlungenen Fiebertraum breitet sich eine Topografie der Angst aus, die voller referenzieller Verzweigungen, Metaebenen und Parallelgeschichten ist. Beim Lesen dämmert einem, dass Horror ausserhalb des Sagbaren liegt. Die Kehrseiten und die dunklen Lücken in den Geschichten lassen viel erahnen. Doch wem wird erzählt und weshalb in der Möglichkeitsform?
Deutsch
Autorin: Dorothee Elmiger
Moderatorin: Ivna Žic
Veranstaltungsarchiv
Samstag, 18.11.2023
Volkshaus
Ivna Žic: Wahrscheinliche Herkünfte
Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Unionsaal des Volkshauses statt.
Wer bin ich? Wovon bin ich geprägt? Welche Sprache kann das alles ausdrücken? Ausgehend von ihrer eigenen Biografie, denkt die Schriftstellerin, Dramatikerin und Theaterregisseurin Ivna Žic in ihrem neuen Buch über Sprache und Herkunft nach und tastet sich erzählerisch an eine Form heran, die das Vielsprachige sichtbar macht. Sie sucht dabei nach den verschwiegenen Erinnerungen ihrer kroatischen Grosseltern. Was ist damals in Bleiburg geschehen? Und warum wurde darüber in der Familie noch Jahrzehnte später nicht oder nur in Andeutungen gesprochen? Aus der Perspektive der Nachgeborenen berichtet Ivna Žic von einem historischen Kriegsverbrechen und schreibt gegen eine vereinfachte Lesart von Geschichte und Herkunft an.
Die Lesung zum Nachhören:
Autorin: Ivna Žic
Moderatorin: Dorothee Elmiger