Rossstall I
Klybeckstrasse 1b 4057 Basel
- Der Veranstaltungsraum ist ebenerdig gelegen und schwellenfrei erreichbar.
Veranstaltungsarchiv
Samstag, 19.11.2022
Kaserne, Rossstall I
Enis Maci und Rosaceae: WUNDER/DNA
Der Körper als potenzielle Wunde, als Abweichung zwischen Trost und Terror: Enis Macis Text WUNDER (Suhrkamp, 2021) erzählt über den Körper als solches und die gelegentliche Unmöglichkeit, in ihm Halt zu finden. Und wenn Rosaceae zwischen Elegie und Clubhouse Noise- und Gabbersounds über die Sprache legt, merken wir: Da, wo kein Halt ist, ist ein freier Fall möglich. Und kurz vor dem Aufprall dann die Realisierung, dass Körper sich gegenseitig durchqueren, dass es Menschen gibt, die ihn in offene Konflikte tragen und daran glauben, mit ihm überleben zu können. Die mit dem Max-Frisch-Förderpreis 2022 ausgezeichnete Autorin vermengt gemeinsam mit Rosaceae Text und Musik zu einem politischen Workout, das WUNDER/DNA heisst.
Autorin: Enis Maci
Musikerin: Leyla Yenirce
Lesung: Norwin Tharayil
Lesung: Nicole Coulibaly
Kaserne, Rossstall I
Jenny Hval
Mit drei Romanen, sieben Musikalben, diversen musikalischen Kollaborationen und Theaterarbeiten gilt die Norwegerin Jenny Hval als eine der vielseitigsten zeitgenössischen Pop-Künstlerinnen der Gegenwart. Nachdem sie sich auf ihren letzten Alben aus feministischer Perspektive mit dem Thema Liebe oder dem Zusammenhang von Vampirismus, Kapitalismus und Menstruation auseinandersetzte und sich dabei unterschiedlicher musikalischer Avantgarden und abseitiger Genres bediente, ist ihr neues Werk Classic Objects (4AD) fast schon ein klassisches Popalbum geworden. Inhaltlich hochpoetisch, aber eben mit strahlenden Pianomelodien, sanften Folk-Grooves und einem Bekenntnis zu musikalischer Schönheit. Jenny Hval liest am Freitag um 20.30 Uhr aus ihrem Buch Perlenbrauerei.
Musikerin und Autorin: Jenny Hval
Samstag, 18.11.2023
Kaserne, Rossstall I
Screening Invisibilities II – eine Poesieperformance
Beim Übersetzen kommt ein Text in Bewegung und verschiebt sich von einer Sprache in die andere, von einem kulturellen Kontext in einen anderen. Besonders beweglich wird ein Text, wenn er das schriftliche Zeichensystem verlässt. Screening Invisibilities II ist eine Performance zwischen lautsprachlicher Lyrik und Gebärdenpoesie. Vier Autor*innen – hörend und Taub [1] – entwickeln, übersetzen und tragen gemeinsam lautsprachliche Gedichte und Gebärdenpoesien vor. Das Publikum ist eingeladen, der Eigenheit von Sprachen auf neue Art zu begegnen sowie Literatur und Poesie erweitert zu denken. Das Projekt wurde vom Regisseur Zino Wey und der Kulturvermittlerin Franziska Winkler initiiert.
Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.
[1] Das Adjektiv «Taub» wird in Grossschreibung verwendet. Es handelt sich dabei um eine Selbstbezeichnung von «Menschen, die sich den Gebärdensprachen, den Gemeinschaften und Kulturen der Gehörlosen verbunden fühlen.»
Die Poesieperformance ist sowohl in Gebärdensprache als auch in Lautsprache zugänglich. Das Anschliessende Podiumsgespräch findet in Schweizdeutscher Gebärdensprache, Deutscher Gebärdensprache und in Lautsprache statt.
Gefördert durch: Jaqueline Spengler Stiftung und Stiftung Denk An Mich
Autorin: Anna Hetzer
Autor*in: Eyk Kauly
Autorin: Lua Leirner
Autor: Lucien Haug
Regisseur: Zino Wey
Kulturvermittlerin: Franziska Winkler