
Ralph Tharayil
Ralph Tharayil, als Sohn südindischer Eltern in Liestal geboren, studierte Geschichte, Medien- und Literaturwissenschaft in Basel. Er arbeitet mit Text in Print, Performances, Audio und Installation. 2023 erschien sein literarisches Debüt Nimm die Alpen weg, das mit der Alfred Döblin-Medaille und dem Terra Nova Preis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet wurde. Im September 2024 feierte das Buch an den Bühnen Bern Premiere, wo Ralph in der Spielzeit 24/25 Hausautor war. Im Rahmen der Hausautorenschaft entwickelte er das Stück «MOGLI» – eine Überschreibung von Rudyard Kiplings Dschungelbücher – das im Januar 2026 in Bern Premiere feiern wird. Gemeinsam mit Ivna Žic und Henri-Michel Yéré kuratiert und moderiert er die literarische Gesprächsreihe Second Thoughts – weil die Welt nicht so bleiben kann wie sie wird am Literaturhaus Basel. Ralph ist Teil des post-deutschen Künstler*innenkollektivs parallelgesellschaft. Er lebt in Berlin.
Stand: Oktober 2025
Foto: Mirko Lux
Nächste Veranstaltungen
Samstag, 15.11.2025
Jazzcampus
Georgi Gospodinov: Der Gärtner und der Tod
«Es überleben nur die Geschichten. Und der Garten, den mein Vater angelegt hatte, bevor er starb», schreibt der Booker-Prize-Träger Georgi Gospodinov in seinem neuen autobiografischen Buch. Darin erzählt er vom schmerzhaften Abschiednehmen und von der Sehnsucht nach demjenigen Leben, das fortgeht und nicht wiederkehrt. Mit dem Verlust des Vaters werden Erinnerungen wach. Die Gedächtnisarbeit richtet sich dabei ebenso an den Verstorbenen wie an den Erzählenden selbst. Denn das Schreiben hilft, die Angst vor dem Verlassenwerden zu überwinden und zu trauern. So ist eine Hommage an das anekdotenreiche Leben des eigenen Vaters entstanden, aber auch an die Sprache der Blumen: «Mein Vater hat uns doch letzte Worte hinterlassen, sagte ich mir. Im Frühling werden wir sie lesen.»
English
Autor: Georgi Gospodinov
Moderatorin: Katrin Eckert
Voleser: Ralph Tharayil
Volkshaus
Writers in Prison Day mit Hasan Coşar
«In der Türkei Schriftsteller zu sein und zu bleiben – aufrecht, würdevoll und ohne den eigenen Stift zu verkaufen – ist ein Akt des Widerstands», sagt der türkischsprachige Autor kurdischer Herkunft Hasan Coşar, der aufgrund seines menschenrechtlichen Engagements insgesamt fast dreizehn Jahre in türkischen Gefängnissen verbrachte. Er berichtet in seinen Gedichten, Erzählungen und Sachbüchern von Verfolgung, Haft und dem Schreiben unter widrigsten Bedingungen. Und von der Absurdität von Gerichtsverfahren, in denen insbesondere Kurd*innen mit sprachlichen Barrieren konfrontiert sind, die gezielt gegen sie eingesetzt werden.
Leyla Yildiz-Albayrak hat eine Erzählung Coşars eigens für die Veranstaltungsreihe im Herbst 2025 ins Deutsche übertragen. Ein Büchlein mit dem Text wird vor Ort erwerbbar sein.
Anlässlich des Writers in Prison Day richtet das Deutschschweizer PEN Zentrum jedes Jahr den Blick auf Autor*innen, die aufgrund ihrer Arbeit inhaftiert sind oder waren.
Mit Unterstützung der Burgergemeinde Bern, Fachstelle Kultur des Kantons Zürich und Swisslos, Refuge Network for Artists, Stadt Zürich Kultur, Swisslos / Kultur Kanton Bern.
Türkisch / Deutsch
Autor: Hasan Coşar
Moderator: Demian Cornu
Übersetzerin: Leyla Yildiz-Albayrak
Vorleser: Ralph Tharayil
Volkshaus
free
Für wen machen wir Kultur?
ACHTUNG: Diese Veranstaltung findet neu im Galeriesaal statt.
Wer macht in einer Kulturinstitution aus welchen Gründen welches Programm für welches Publikum? Seit 2024 unterstützen die Autor*innen Ivna Žic, Ralph Tharayil und Henri-Michel Yéré das Literaturhaus Basel dabei, seine Kriterien für die Programmierung zu hinterfragen und das Haus für möglichst viele Menschen relevant und zugänglich zu machen. Im Gespräch mit Anna Zosik – sie begleitet als Kulturberaterin Prozesse im Bereich Diversität und Partizipation – diskutieren sie, was für einen nachhaltigen Wandel wichtig ist und welche Verantwortung Kulturinstitutionen haben. Bekommen das Kuratieren und das literarische Schreiben im Zuge des Comebacks autoritärer Gesellschaftsmodelle eine neue Wichtigkeit?
In Kooperation mit dem Literaturhaus Basel.
Die Platzzahl ist beschränkt und die Veranstaltung nicht im Pass inbegriffen. Bitte buchen Sie ein gratis Billett.
Deutsch
Autor: Ralph Tharayil
Autor: Henri-Michel Yéré
Autorin: Ivna Žic
Moderatorin: Anna Zosik
Sonntag, 16.11.2025
Volkshaus
Georgi Gospodinov: Der Gärtner und der Tod
ACHTUNG: Diese Veranstaltung musste auf Wunsch des Autors auf den Samstagmorgen verschoben werden: Sie findet neu am Samstag, 15. November um 11 Uhr im Jazzcampus statt.
«Es überleben nur die Geschichten. Und der Garten, den mein Vater angelegt hatte, bevor er starb», schreibt der Booker-Prize-Träger Georgi Gospodinov in seinem neuen autobiografischen Buch. Darin erzählt er vom schmerzhaften Abschiednehmen und von der Sehnsucht nach demjenigen Leben, das fortgeht und nicht wiederkehrt. Mit dem Verlust des Vaters werden Erinnerungen wach. Die Gedächtnisarbeit richtet sich dabei ebenso an den Verstorbenen wie an den Erzählenden selbst. Denn das Schreiben hilft, die Angst vor dem Verlassenwerden zu überwinden und zu trauern. So ist eine Hommage an das anekdotenreiche Leben des eigenen Vaters entstanden, aber auch an die Sprache der Blumen: «Mein Vater hat uns doch letzte Worte hinterlassen, sagte ich mir. Im Frühling werden wir sie lesen.»
Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.
Englisch
Autor: Georgi Gospodinov
Moderatorin: Katrin Eckert
Vorleser: Ralph Tharayil
Übersetzerin: Nina Ariely
Übersetzerin: Sylvi Nicolai
Veranstaltungsarchiv
Freitag, 18.11.2022
Senthuran Varatharajah: Rot (Hunger)
Rot (Hunger) (S. Fischer Verlage, 2022) verbindet zwei Erzählkreise, zwei «Liebesgeschichten». Da sind einerseits zwei Männer: Der eine möchte einen Menschen essen, der andere will aufgegessen werden. Diese Geschichte ist an den Fall des Kannibalen von Rotenburg angelehnt und Senthuran Varatharajah arbeitet mit Material aus den Mail- und Chatverläufen der beiden. Auf der anderen Seite steht die Trennung zweier Figuren, von denen eine mit dem Autor den Namen teilt. Die Erzählungen verbindet die Suche nach einer Sprache der Liebe, die immer auch eine Sprache der Gewalt ist. Für seinen Debütroman Vor der Zunahme der Zeichen (S. Fischer Verlage, 2016) hat Varatharajah verschiedene Preise gewonnen, darunter den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis.
Autor: Senthuran Varatharajah
Moderation: Ralph Tharayil
Samstag, 19.11.2022
Volkshaus
Indranjan Banerjee & Ralph Tharayil: measurings with mercury / quecksilbermessungen
In measurings with mercury/quecksilbermessungen gehen der indische Autor und Kurator Indranjan Banerjee und der Schweizer Autor Ralph Tharayil den unterschiedlichen Aggregatszuständen des menschlichen Körpers und seinen Verflechtungen mit Architekturen, Atmosphären und Interfaces nach. Als Ausgangspunkt dienen dafür die kataklysmischen Kräfte, die die Maladie suisse – das Heimweh produzieren kann und die den Körper als sensorisches Messwerkzeug hervortreten lassen: als Mittler der Affekte, als Mass für ein mögliches Zuhause. In einer Mixed-Media-Lesung verweben die Autoren Text, Körper und Bild zu einem Dialog über Verletzlichkeit und Situiertheit.
Autor: Ralph Tharayil
Autor und Kurator: Indranjan Banerjee
Sonntag, 20.11.2022
Volkshaus
Potenzial Digital: Fiktion
Sarah Elena Müller und Ralph Tharayil sind zwei Autor*innen, deren Literatur längst nicht mehr zwischen zwei Buchdeckel passt. Sie glitchen durch die Gattungen und Künste. Sie verbinden Performance, Text und Klang und erproben dort ganz neuartige Formsprachen und Erzählhaltungen. Im Gespräch berichten sie von digitalen Möglichkeitsräumen für Geschichten und immersive Welten und diskutieren, in welchen Kontexten zeitgenössisches Erzählen steht und entsteht.
Autorin: Sarah Elena Müller
Autor: Ralph Tharayil
Moderation: Chris Möller