
Hannan Salamat
Hannan Salamat ist Kulturwissenschaftlerin. Sie entwickelt und kuratiert beim ZIID, und darüber hinaus, kulturelle und diskursive Formate wie Festivals, Gesprächsreihen und Bildungsinitiativen an den Schnittstellen von Kultur, Politik und Bildung. Ziel ist es, Strategien zu entwickeln, die gesellschaftliche Pluralität auch im öffentlichen Diskurs sichtbar machen. Ihre Arbeit öffnet Räume für neue Perspektiven: ästhetisch, poetisch, politisch.
Stand: Oktober 2025
Foto: Laura Yuri Rivas Kaufmann
Veranstaltungsarchiv
Samstag, 19.11.2022
Volkshaus
Mohamed Amjahid: Let’s Talk About Sex, Habibi
Da, wo Orientalismus, Sexualisierung und Fetischisierung aufeinandertreffen und sich gegenseitig bestärken, setzt Mohamed Amjahids Let’s Talk About Sex, Habibi (Piper, 2022) an. Berührend, ehrlich, intim und deutlich zeigt er auf, wie viele Menschen aus einer westlichen Perspektive stereotypisiert werden. Tausendundeine Nacht okay, aber wie rassistisch ist der europäische Umgang damit? Orgien am Fusse des Atlasgebirges, Liebeszauber und Salafisten, die gegen ihre Überzeugungen überteuerte Kondome verkaufen, aber auch toxische Männlichkeit, religiöser Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt: Amjahid macht die Diversität und die Konflikte der Schlafzimmer Nordafrikas zum Inhalt seines Buches und stösst das Othering mehr und mehr von der Bettkante, bis es auf den Boden knallt und Habib(t)i nicht mehr neben ihm liegt.
Radio X Interview mit Mohamed Amjahid:
Autor: Mohamed Amjahid
Moderation: Hannan Salamat
Sonntag, 20.11.2022
Volkshaus
Frauen, Krieg, Migration
50 Prozent der Migrant*innen in der Schweiz sind Frauen. Sie migrieren aus unterschiedlichsten Gründen, geschlechtsspezifische Diskriminierungen im Herkunftsland können mit ein Grund sein. Frauen, ob auf der Flucht oder aus anderen Gründen migrierend, sind unterwegs und im Zielland verstärkt (sexualisierter) Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt. Darüber hinaus werfen Krieg und bewaffnete Konflikte Gleichberechtigungsbestrebungen in den betroffenen Gebieten oft für Jahrzehnte zurück. Wie wirken sich Migration, Flucht und Krieg in spezifischer Weise auf Frauen aus? Darüber spricht Hannan Salamat mit der ukrainischen Autorin Eugenia Senik, mit der Migrationssoziologin Bilgin Ayata und mit Lina Rasheed von der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ).
Wissenschaftlerin: Bilgin Ayata
Juristin: Lina Rasheed
Autorin: Eugenia Senik
Moderation: Hannan Salamat
Samstag, 18.11.2023
Volkshaus
wenig Plätze
Şeyda Kurt: HASS
Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Festsaal des Volkshauses statt.
Im Debüt Radikale Zärtlichkeit (2021) schrieb Şeyda Kurt über eine politische Konzeption von Liebe. Nach der Zärtlichkeit geht es nun weiter mit dem HASS, der gesellschaftlich oft negativ konnotiert ist. Ist er nicht das Gegenteil von Liebe? Oder ist er vielleicht doch das widerständige Werkzeug, das wir brauchen, um eine neue, liebevollere Gesellschaft zu schaffen? Wer darf überhaupt hassen und wem wird dieses Gefühl abgesprochen? Mit Selbstermächtigung und politischer Analyse schreibt Kurt über den kleinen Polizisten, der einem im Ohr sitzt und bestrafen will; über Menschen, die hassen oder gehasst werden. Und darüber, dass wir uns für Gefühle manchmal auch bewusst entscheiden können: sowohl Haters als auch Lovers sind.
Autor*in: Şeyda Kurt
Moderatorin: Hannan Salamat
Volkshaus
Moshtari Hilal: Hässlichkeit
«Bevor ich den Raum betrete, tritt meine Nase ein», schreibt die Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal. Aussehen wollen wie Kim Kardashian und eine Mutter, die sagt «we’re gonna make her nose fine»: Hilal schreibt poetisch über Bilder in unserem Kopf und analysiert politisch die vermeintliche Unschuld der Schönheit. Sie zeigt, wie Vorstellungen des Schönen mit dem Kolonialismus zusammenhängen, wie Reiche immer schöner werden und wie sich die (schönheits)chirurgische Praxis durch den Nationalsozialismus verändert hat. Hässlichkeit könnte als oberflächlich abgetan werden, ginge es dabei nicht um Hass. Hilal beginnt bei sich, checkt Smartphones, besucht haarige Hexen und Beauty-Salons in Kabul und endet am Schluss bei uns Leser*innen, die vielleicht den Kampf gegen verinnerlichte Normen kennen und sich gerne davon befreien würden.
Achtung: Die Veranstaltung wurde von 14 auf 20 Uhr verschoben. Falls Sie aufgrund der neuen Veranstaltungszeit nicht teilnehmen können, können Sie Ihre Tickets an der Festivalkasse vor Ort gegen Tickets für eine andere Veranstaltung eintauschen. Wenn Sie die Tickets lieber rückerstattet haben möchten, schreiben Sie eine Nachricht an info@buchbasel.ch.
Radio X Buchtalk über Hässlichkeit von Moshtari Hilal:
Autorin: Moshtari Hilal
Moderatorin: Hannan Salamat
Samstag, 16.11.2024
Volkshaus
trotzdem sprechen
Miteinander sprechen ist nach dem 7. Oktober 2023 schwierig geworden: Seit dem Hamas-Massaker, den Geiselnahmen und dem anschliessenden menschenrechtswidrigen Krieg in Gaza sind die Meinungen polarisiert und es herrscht ein Klima der Frontenbildung, der Angst und des Schweigens. Die spaltende Kraft der Differenzen beruht nicht zuletzt auf der konkreten Erfahrung von Antisemitismus und Rassismus. Der Sammelband trotzdem sprechen setzt der Spaltung die Vielstimmigkeit und den Dialog entgegen. Das von Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff herausgegebene Buch versammelt unterschiedliche Perspektiven, es ist ein Zeitdokument und vor allem ein Plädoyer für Menschlichkeit in Zeiten von Hass, Hetze und Rechtspopulismus. Denn für die Menschlichkeit tragen wir alle Verantwortung: Wir müssen wieder lernen, trotzdem miteinander zu sprechen.
Deutsch
Autorin, Herausgeberin: Lena Gorelik
Autorin: Hannan Salamat
Herausgeberin: Miryam Schellbach
Moderatorin: Katharina Morawek